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Bernburg Bernburg: Babyphone und Bücher wechseln Besitzer

Von SUSANNE WEIHMANN 26.10.2010, 16:21

BERNBURG/DPA. - Sandra Wagner sieht zufrieden aus. "Es läuft besser, als gedacht", sagt die dreifache Mutti, die umgeben ist von Babysachen, Kinderschuhen und Spielzeug. Die 30-Jährige hat am Samstag in den Räumen der Bernburger Bildungs- und Strukturfördergesellschaft (BBS) am Platz der Jugend einen Stand bei der ersten Bernburger Kindersachen-Börse aufgebaut und freut sich über die zahlreichen Kunden.

Schon in der ersten Stunde sei der Andrang groß gewesen. "Vor allem das Spielzeug ist gefragt", erzählt Wagner, und zeigt auf den Schaukelhasen, eine "Baby-Born"-Puppe und Kinderwaschmaschine und -mixer. Die Sachen sind zwar gebraucht, sehen aber nahezu wie neu aus. Bisher lagerten ausrangierte Kinderkleidung und Spielzeug bei Sandra Wagner im Keller. "Aber dafür ist das eigentlich alles noch zu schade", sagt die Bernburgerin. Viel lieber möchte sie, dass noch andere Kinder etwas davon haben.

Das war auch das Anliegen von Veranstalter Christian Büttner: Gebrauchte Textilien, Spielsachen, Bücher, Kinderwagen und andere Dinge rund ums Kind sollen für wenig Geld den Besitzer wechseln, erklärte Büttner, der regelmäßig den Kindertrödelmarkt auf dem Messegelände in Halle veranstaltet und nun erstmals einen solchen Basar in Bernburg organisierte. In Halle würden auch stets viele Bernburger kaufen und verkaufen, sagt Büttner. "Daher haben wir gedacht, wir kommen ihnen entgegen und bieten hier auch einmal so etwas an." Den Trödelmarkt in Halle kennt Josephine Pakendorf. Ihre Mutter habe schon öfters an Kindersachsenbörsen in Halle teilgenommen, erzählte die 17 Jahre alte Bernburgerin, die im Foyer der BBS einen Stand betreute. "Viele haben geguckt, aber haben nichts gekauft", erzählte Josephine Pakendorf, die dennoch "ganz zufrieden" mit den Geschäften war. Die Sachen, neben Kleidung Bücher, Spiele und CDs (beispielsweise mit den Schlümpfen), stammen von Josephine und ihrer Schwester. "Das sind alles Sachen, die wir nicht mehr brauchen, die aber noch in einem guten Zustand sind", sagte die 17-Jährige.

Für Denise Neumann, die ihren Stand in der Nähe aufgebaut hatte, war es eine Premiere. Noch nie hatte sie an einem Basar oder einer Börse teilgenommen. Die Gnölbzigerin verkaufte fast ausschließlich Baby-Sachen, angefangen mit Größe 62. "Meine Kinder sind aus den Sachen rausgewachsen - und zum wegschmeißen sind sie zu schade", sagte sie. Dennoch hielt sich das Interesse der Käufer an Baby-Sachen in Grenzen, berichtete sie. Eher gefragt seien dagegen "praktische Sachen" gewesen, sagte Denise Neumann. Babyphone oder Stillkissen etwa. Etwas mehr Kundschaft hätte sich auch der 13-jährige Axel gewünscht. Spielzeugautos, Bücher und andere Spielsachen präsentierte der Poleyer auf dem Tisch gleich im Eingangsbereich. Es seien alles Dinge, die er aussortiert habe, weil er damit nicht mehr spielt.

Mehr als 30 Stände waren es am Samstag insgesamt. Veranstalter Büttner war zufrieden. "Für das erste Mal war es ok", sagt er und kündigt an, dass eine solche Kindersachen-Börse nun halbjährlich in Bernburg stattfinden soll. Gleich beim ersten Mal lief es sogar so gut, dass der Platz im ursprünglichen Veranstaltungsort in der Alten Molkerei nicht ausreichte. Die Händler zogen kurzerhand in das wenige Meter entfernte Gebäude der BBS am Platz der Jugend um. Doch das sei nur eine "Not-Lösung" gewesen, sagt Christian Büttner. Beispielsweise seien die Treppen ungünstig für so eine Veranstaltung. Für künftige Basare ist er schon auf der Suche nach anderen Räumlichkeiten.