Bernburg Bernburg: Auch Bekleidung im etwas anderen Möbelhaus
BERNBURG/MZ. - "Jeder der über ein geringes Einkommen verfügt, kann sich hier nach günstigen Möbeln umsehen", sagt die Sozialamtsmitarbeiterin Richwald. Das betreffe nicht nur Hartz-IV-Empfänger sondern auch Menschen mit niedrigen Arbeitseinkommen oder Renten. Wer einen so genannten "Tafel-Ausweis" besitzt, kann auch das Möbellager der Stadt für seinen Einkauf nutzen. Der Ausweis wird vom Sozialamt der Stadt Bernburg ausgegeben.
Viele Menschen nahmen das Angebot der zusätzlichen Öffnungszeit am Samstag an. "Bereits vor der Öffnung um neun Uhr stand eine richtige Schlange vor dem Eingang", sagt Richwald. Das zeigt auch ein Blick ins die zwei Etagen der Möbellagers. Schon am Vormittag kleben zahlreiche "Verkauft"-Zettel an den Möbelstücken. "Eiche rustikal ist aber scheinbar nicht mehr sehr beliebt", sagt die Mitarbeiterin Maritta Horenburg und präsentiert eine komplette Schrankwand dieser Machart, die noch auf einen Interessenten wartet. Aber es sei wahrscheinlich eher der fehlende Platz das Problem. "So eine große Schrankwand passt nicht in jede Wohnung." Aber das Lager hat eine große Auswahl verschiedenster Möbel und Elektrogeräte vorrätig. Vom Kühlschrank bis zum gemütlichen Sessel. Manches wird aus Platzgründen nur einmal aufgebaut, anschließend fotografiert und dann in Einzelteilen gelagert.
"Unsere Möbel erhalten wir fast alle durch Spenden", sagt Regina Richwald. Viele Bernburger würden ihre gut erhaltenen Möbel an die Einrichtung geben, wenn sie sich etwas Neues kauften. Die Spendenbereitschaft sei in den letzten Jahren erfreulicherweise stetig gewachsen. Manchmal führe das sogar zu kleinen Platzproblemen, da das Lager in der Neuen Straße nicht besonders groß ist.
Die Einnahmen aus dem Verkauf werden umgehend wider für soziale Belange eingesetzt. Beispielsweise zugunsten der Tafel, die Bedürftige mit Lebensmitteln unterstützt. Neben den Möbeln wurde von den Mitarbeitern der Bernburger Tafel am Samstag auch Kinder- und Winterbekleidung angeboten. "Viele unserer Besucher kennen wir schon seit einiger Zeit", sagt Richwald. Dann sei nicht nur die materielle Unterstützung entscheidend, sondern auch ein kurzes Gespräch.
Die Anzahl der Bedürftigen sei in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben. Aber der Personenkreis ändere sich. Wie viele Menschen in Bernburg unterstützungsbedürftig seien, könne man erst in einigen Wochen genauer abschätzen, wenn wieder ein neuer "Tafel-Ausweis" ausgegeben wird. Erst dann sind die Menschen aus der Statistik heraus, die die Hilfe nicht mehr benötigen.