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"Zu verkaufen" Baalberge bei Bernburg: Hausbesitzer Peter Pfeiffer kämpft mit originellem Aushang gegen Hundekot und Zigarettenkippen

Von Katharina Thormann 30.07.2018, 07:55
Mit diesem Schild hat Peter Pfeiffer in Baalberge schon so einige Blicke auf sein Grundstück gezogen.
Mit diesem Schild hat Peter Pfeiffer in Baalberge schon so einige Blicke auf sein Grundstück gezogen. Engelbert Pülicher

Baalberge - Immer wieder flogen Peter Pfeiffer beim Rasenmähen die braunen Fetzen um die Ohren. Im hohen Gras waren die Tretminen, die Hundehalter auf dem Grünstreifen vor seinem Grundstück liegen ließen, gar nicht zu sehen.

Doch damit ist nun Schluss. Seit einiger Zeit ist Ruhe. Der 46-Jährige hat sein Territorium wieder zurückerobert und das ohne miefende, braune Haufen.

Schilder mit durchgestrichenen Hundehaufen werden oft ignoriert

Dafür musste er aber ganz tief in die Trickkiste greifen. Schließlich werden Schilder mit durchgestrichenen Hundehaufen heutzutage einfach ignoriert, hat Pfeiffer beobachtet. Aber für den kreativen Kopf war das klein Problem, er basteltet am Rechner einfach ein Schild im A4-Format, an dem Spaziergänger einfach nicht vorbeigehen, ohne doch noch einmal weiter zu lesen.

Seine Lösung: auf den ersten Blick sein Zuhause anzubieten. In dicken Lettern steht „Zu verkaufen“ auf dem gelben Schild geschrieben. Erst darunter folgt etwas kleiner die eigentliche Ansprache an die Müllsünder, die nicht nur Hundehaufen hinterlassen haben, sondern auch Zigarettenstummel.

„Auf witzige Art auf mein Problem hinweisen“

„Ich wollte sie auf witzige Art auf mein Problem hinweisen“, sagt Pfeiffer. Und offenbar war dieser Weg goldrichtig. Denn inzwischen ist seine Wiese wieder frei von dem braunen, übelriechenden Dreck.

Begeistert von der Idee ist auch die Internetgemeinde in der Baalberge-Gruppe bei Facebook. Kein Wunder. Denn die Tretminen sind in den vergangenen Monaten immer mehr zu einem echten Problem im Dorf geworden, so dass sich auch Ortsbürgermeister Heiko Scharf (parteilos) und sein Ortschaftsrat eingeschaltet haben.

Peter Pfeiffer scheint unterdessen seine ganz persönliche Lösung für das Problem gefunden zu haben. Und wenn nicht, dann bastelt er wieder ein neues Schild. Denn es ist für ihn nicht das erste. „Ich hatte auch schon ein Minenschild von der Bundeswehr vor meinem Proberaum installiert“, erzählt Pfeiffer von der illegalen Hundewiese, die ebenfalls danach sauber blieb.

„Ich möchte mit meinem Streit, aber ein bisschen Rücksicht ist schon wichtig“, findet Pfeiffer und spielt dabei auch auf die Reiter an, die in seinem Wohngebiet regelmäßig unterwegs sind und die Pferdeäpfel einfach liegen lassen. Noch hat er für sie kein Schild gebastelt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. (mz)