Angebot, Preise, Höhepunkte Angebot, Preise, Höhepunkte: Was uns am Heele-Christ-Markt auf Karlsplatz in in Bernburg gefällt

Bernburg - Dezember ist Weihnachtsmarktzeit: Für rund drei Wochen treffen sich die Bernburger nach Feierabend und am Wochenende sowieso auf ihrem Heele-Christ-Markt - dem ältesten Weihnachtsmarkt in Anhalt. Die MZ hat sich unter die Besucher gemischt und ist der Frage nachgegangen, in welchen Bereichen der Markt in diesem Jahr überzeugen kann.
Angebot
Weihnachtsmärkte sind in der Regel vor allem eines: eine bunte Ansammlung von Ess- und Trinkbuden. Das ist auch auf dem Bernburger Heele-Christ-Markt nicht anders. Von herzhaft und deftig wie Bratwurst, Grünkohl und Kartoffelpuffer bis hin zu süß wie Kreppelchen und kandierten Früchten. Auch Mutzbraten und Handbrot sind gute Magenfüller.
Wer seinen Alkoholpegel in die Höhe treiben möchte, kann gleich zu mehreren Glühweinvariationen greifen. Der Klassiker in Rot mit oder ohne Schuss, die weiße Variante oder eher ausgefallene Kreationen wie Mango, Orange-Ingwer und Granatapfel: bei jedem Besuch kann man theoretisch eine andere Sorte probieren. Von anderen Heißgetränken wie Eierpunsch oder Lumumba mal ganz abgesehen. Zum ersten Mal hat der Bernburger Robert Anton seinen Stand auf dem Markt aufgebaut. Seine Spezialität: das Schlehenfeuer, also Glühwein mit Schlehenlikör.
Weil Verpflegung aber nun mal nicht alles ist, runden Adventsgestecke, Holzschnitzereien, beleuchtete Weihnachtssterne sowie warme Pullover und Mützen das Angebot ab.
Auch das Vergnügen für Kinder kommt nicht zu kurz. Drei Karussells, darunter ein Kettenkarussell, drehen auf dem Karlsplatz ihre Runden. Hinzu kommt die Eisenbahn, die um den großen Weihnachtsbaum tuckert. Vor allem auf dem Kettenkarussell sind am späten Nachmittag viele Plätze besetzt. Die Kleinen können außerdem beim Entenangeln ihr Glück versuchen.
Preise
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Preise kaum verändert. Für eine Tasse Glühwein zahlt man 2,50 bis 3 Euro, auch die Bratwurst liegt bei 3 Euro. Für den Grünkohlteller mit Knacker und den Mutzbraten mit Sauerkraut werden jeweils 6 Euro fällig – nicht ganz billig, aber dafür hat man dann auch einiges auf dem Teller. Für den kleinen Hunger reicht auch mal eine Fettbemme mit Gurke für einen Euro. Lange Schlangen bilden sich regelmäßig vor der Bude mit den Leberbrötchen, die es für 3 Euro gibt, eine Schale kostet 50 Pfennig mehr.
Stimmung
Im Dunkeln ist nicht nur gut Munkeln, sondern es ist auch genau die richtige Zeit, um auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Leuchten die Kerzen, hellt sich auch schlagartig die Stimmung der Besucher auf. Vor allem das warme Licht der gelben Lichterketten in den Linden ist ein optischer Gemütsschmeichler. Leider brannten in der ersten Woche nicht alle Lämpchen – nach Aussage des Stadtmarketingbeauftragten Jens Meißner sei man aber dabei, das Problem zu lösen.
Auch die Buden und Stehtische sind stimmungsvoll beleuchtet. Der Weihnachtsbaum mit seinen großen roten Kugeln und weißen Sternen war in vergangenen Jahren hingegen auch schon auffälliger geschmückt. Aus den Boxen an der Bühne klingen weihnachtliche Lieder, die manchmal etwas zu laut über den Platz schallen.
Höhepunkte
In diesem Jahr ist den Organisatoren ein Coup gelungen: drei rote Trucks der Coca-Cola Company - wohl jedem aus der Werbung bekannt - sind am Samstag ab 15 Uhr auf dem Heele-Christ-Markt erlebbar. Schon der Anblick wird viele Besucher in weihnachtliche Stimmung versetzen. Egal, wie man zur süßen Brause steht: Sich um die Trucks, die nur zehn deutschen Städten einen Besuch abstatten, beworben und den Zuschlag bekommen zu haben, ist ein Erfolg. Wer mehr auf traditionelles Backwerk steht, sollte am darauffolgenden Sonntag über den Weihnachtsmarkt bummeln: Dann wird um 14.30 Uhr der große Christstollen angeschnitten.
Fazit
Im dritten Jahr in Folge organisiert den Weihnachtsmarkt keine auswärtige Veranstaltungsagentur, sondern die städtische Freizeit GmbH in Zusammenarbeit mit Jens Meißner. Dadurch sind Angebot und Stimmung deutlich besser geworden - so sind etwa Buden verschwunden, die nichts mit Weihnachten zu tun haben. Vor Märkten ähnlicher Größe muss sich der Heele-Christ-Markt nicht verstecken. (mz)

