1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Kinderbetreuung in Bernburg: Änderung bei Kinderbetreuung in Bernburg: Kita-Beiträge werden jeztz stundengenau abgerechnet

Kinderbetreuung in Bernburg Änderung bei Kinderbetreuung in Bernburg: Kita-Beiträge werden jeztz stundengenau abgerechnet

Von Susanne Schlaikier 02.06.2019, 08:56
Für die Kinderbetreuung müssen in Bernburg künftig stundengenaue Betreuungsverträge abgeschlossen werden.
Für die Kinderbetreuung müssen in Bernburg künftig stundengenaue Betreuungsverträge abgeschlossen werden. Pülicher

Bernburg - Berufstätige Eltern, die ihr Kind in eine Kindereinrichtung in Bernburg bringen, müssen sich künftig genau überlegen, wie viele Stunden sie tatsächlich für die Betreuung benötigen. Denn eine gestaffelte Betreuungszeit in Zweierschritten wie sie bisher zum Teil möglich war, wird es künftig nicht mehr geben.

Kinderbetreuung in Bernburg: Neues Kinderförderungsgesetz  bedeutet Satzungsänderung

Das sieht eine Satzungsänderung vor, die der Finanzausschuss der Stadt Bernburg in seiner letzten Sitzung der zu Ende gehenden Legislaturperiode einstimmig abgesegnet hat. Die Änderung ist notwendig, weil das Land Sachsen-Anhalt Ende vergangenen Jahres eine erneute Änderung des Kinderförderungsgesetzes (KiföG) beschlossen hatte, die nun in diesem Jahr in zwei Schritten umgesetzt wird.

Bereits seit 1. Januar zahlen Eltern, die zwei Kinder in einer Kita betreuen lassen, nur noch für das älteste Kind.

Auch die Kita-Gebühren in Bernburg, die sich aus einer Pauschale des Landes, des Landkreises und den Elternbeiträgen zusammen setzen, müssen neu berechnet werden. Um aber eines vorweg zu nehmen: An den bisherigen Kosten für die Eltern wird sich kaum etwas ändern.

Berücksichtigt werden muss bei der Berechnung etwa, dass der Ganztagsanspruch von bisher zehn auf acht Stunden sinkt. Oder eben, dass es nicht mehr möglich ist, die Eltern zwischen einigen wenigen Standard-Betreuungszeiten wählen zu lassen. Stattdessen müssen die Betreiber der Kitas ab der 5. Stunde stündlich gestaffelt abrechnen.

Auch bei der Hortbetreuung ist eine stündliche Staffelung ab der 4. Stunde vorgesehen. Bisher wurde in den Horten in Bernburg monatlich ein einheitlicher Beitrag in Höhe von 70 Euro erhoben. Das sei rechtlich nicht mehr zulässig, erläutert Doris Tell, Leiterin des Amtes für Kinder- und Jugendförderung.

Nun kosten etwa vier Stunden täglich 60 Euro im Monat, acht Stunden 80 Euro. Wer sein Kind ausschließlich in den Ferien betreuen lässt, bezahlt pro Woche.

Kinderbetreuung in Bernburg: Zwei Varianten im Krippenbereich

Im Krippenbereich hatte die Verwaltung den Elternkuratorien zwei Varianten vorgeschlagen, wobei in Variante I. zwar der Fünf- und Sechs-Stunden-Platz günstiger wären als in Variante II. Danach jedoch würde der Beitrag stärker steigen.

In Variante II wiederum würde der Beitrag gleichmäßig ansteigen. Für Kindergartenkinder sollen die Beiträge künftig zwischen 111 und 183 Euro liegen. Bisher zahlen Eltern in der Krippe für eine Betreuung bis zu fünf Stunden 145 Euro, für sieben bis neun Stunden 200 Euro. Im Kindergarten sind es 105 Euro (fünf Stunden) und 155 Euro (bis neun Stunden).

Kinderbetreuung in Bernburg: Ausschuss segnte  CDU-Vorschlag ab

Letztlich segnete der Ausschuss aber eine dritte Variante ab, die die CDU-Fraktion vorgeschlagen hatte - sie unterscheidet sich nur minimal von Variante II: In der Krippe würden bei neun Stunden nicht 205, sondern 200 Euro fällig, bei über zehn Stunden nicht 225, sondern 230.

Im Kindergarten kosten neun Stunden nicht 159, sondern 155 Euro, zehn Stunden 170 (nicht 171) und über zehn Stunden 185 Euro (nicht 183).

„Das ist eine Variante, die für die Eltern auch tragbar ist“, meinte etwa Friedel Meinecke (SPD).

Kinderbetreuung in Bernburg: Eltern wird entgegengekommen

Einstimmig segneten die Mitglieder des Ausschusses auch einen Vorschlag aus der Elternvertretung ab, der die Eingewöhnung in der Krippe betrifft. Dort musste nämlich bisher die minimale Betreuungszeit von fünf Stunden vertraglich vereinbart werden.

In der Regel würden aber, zumindest im ersten Monat, weniger Stunden benötigt, so Doris Tell. Diesen Eltern will man nun entgegen kommen, indem sie für den ersten Monat nur die Hälfte des Fünf-Stunden-Platzes bezahlen.

Letztlich entscheidet der Stadtrat am 20. Juni über die Änderung der Satzung. (mz)