Ameos-Klinikum Ameos-Klinikum: Wenn das Knie knirscht

Bernburg - Sie schimmern silbern, sind mittelgroß und vor allem ungewöhnlich schwer: Kniegelenksprothesen. Dass die künstlichen Kniegelenke ein relativ hohes Eigengewicht haben, wussten nur die wenigsten, der mehr als 60 Besucher des Medizinforums des Ameos Klinikum Bernburg.
Im Mitarbeiterbistro stellten die beiden Ärzte Thomas Lütke und Alexander Galender am Dienstagabend die Praxis für Orthopädie des Ameos Poliklinikums sowie verschiedene Behandlungsmethoden bei Kniegelenks- und Hüftgelenksverschleißes vor.
„Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Menschen“, erklärte Thomas Lütke im Rahmen seines Vortrages „Wenn jede Bewegung schmerzt - Aktuelle Aspekte zu konservativen und operativen Therapien bei Kniegelenksverschleiß“.
Facetten des schmerzenden Kniegelenkverschleißes werden erklärt
Lütke ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle Unfallchirurgie“. Der Mediziner erklärte dem Publikum alle Facetten des schmerzenden Kniegelenkverschleißes.
So könnten langsam beginnende chronische Schmerzen, Weichteilschwellungen und auch eine Streck- und Beugehemmung Anzeichen für einen Kniegelenkverschleiß sein. Die Krankheit bezeichenen Mediziner als „Gonarthrose“.
Symptome können gelindert werden
Mit Hilfe eines Röntgenbildes könne man außerdem Gelenkspaltverschmälerungen oder auch knöcherne Anbauten erkennen. Obwohl man das Fortschreiten der Krankheit nicht aufhalten kann, können die Symptome mit verschiedenen konservativen Methoden gelindert werden.
„Man kann beispielsweise eine Infiltrationstherapie durch Hyaluronsäure beginnen, aber auch Physiotherapie, stoßdämpfende Einlagen und Kniebandagen können Abhilfe schaffen“, so Lütke.
Operation, wenn der Verschleiß fortgeschritten ist
Operiert werden sollte das betroffene Knie dann, wenn der Verschleiß schon weit fortgeschritten ist und die Schmerzen trotz intensiver Behandlung groß sind. Ein Anzeichen sind auch immer wiederkehrende Schwellungen und Gelenkergüsse sowie schwere Gelenkbrüche.
Wie jeder medizinische Eingriff birgt auch der Eingriff am Knie mit dem Einsetzen einer Prothese gewisse Risiken. So kann es langfristig zu einer Entzündung oder auch zu einer schleichenden Implantatlockerung kommen. Wer aber denkt, dass er mit einem künstlichen Knie keinen Sport mehr machen darf, irrt sich.
So sind Fahrradfahren, Skilanglauf, Walking, leichtes Joggen und Rückenschwimmen unproblematisch. „Auch das künstliche Knie lebt von der Bewegung“, erklärt Facharzt Thomas Lütke. Ein Implantat hält zwischen 12 und 15 Jahren.
Informationen über die gefährliche Arthrose
Alexander Galender konzentrierte sich bei seinem Vortrag vor allem auf die Arthrose, die die Gelenke angreift. Ausgelöst werden kann sie durch Übergewicht, Leistungssport aber auch eine genetische Veranlagung kann zu ihr führen. Nach dem 55. Lebensjahr ist die Arthrose die häufigste orthopädische Erkrankung, die vor allem das Hüft- und Kniegelenk, aber auch die Wirbelsäule betreffen kann. (mz)