Ameos bestreit Vorwürfe einer Mitarbeiterin Ameos bestreit Vorwürfe einer Mitarbeiterin: Klinik-Personal in der Überstunden-Falle?
bernburg/MZ - Die Salzland-Kliniken kommen nicht zur Ruhe. Zum einen steht laut Unternehmenssprecher Markus Eugster nach wie vor nicht fest, ob und wie viele betriebsbedingte Kündigungen noch ausgesprochen werden, nachdem über 90 Prozent der Belegschaft der ausgehandelten Arbeitszeitreduzierung zugestimmt hatten. Zum anderen sollen viele Mitarbeiter unzufrieden mit ihrer derzeitigen Arbeitssituation sein. Zumindest in Bernburg, sagt eine Klinik-Mitarbeiterin. Sie will ihren Namen aber nicht öffentlich machen: "Sonst kann ich gleich meine Tasche packen". Sie hat Angst, wegen ihrer offenen Worte entlassen zu werden.
Sie beklagt zahllose Überstunden und Wochenenddienste, den Weggang guter Ärzte und die Schließung der Kinderklinik. Es gebe Mitarbeiter, die seit Januar mehr als 100 Überstunden angehäuft haben. "Es ist überhaupt nicht geklärt, wie das abgegolten wird", sagt die Frau.
Ameos-Sprecher Markus Eugster sieht indes keine gravierende Überstunden-Problematik. Seit der Kliniken-Übernahme im Frühjahr 2012 würden an allen Standorten kontinuierlich Überstunden abgebaut, allein in Aschersleben im Januar 600. Dass es dennoch zu Überstunden kommt, will der Ameos-Sprecher nicht ausschließen.
Der Gesamtbetriebsrat müsste die Situation im Haus kennen. Doch dessen Sprecher Olaf Haberecht verweigerte auf MZ-Nachfrage eine Stellungnahme. Zu den Gründen seines Schweigens sagte der Arzt aus Aschersleben nichts.