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Altes Spritzenhaus wird abgerissen

Von Carsten Steinborn 10.08.2006, 15:50

Bernburg/MZ. - Die hat er zwar gefunden, den Abriss des Gebäudes kann er dennoch nicht nachvollziehen. Drei Gründe stehen Nobbes Ansicht nach dem Abriss entgegen. Zum einen passe das alte Haus gut in das Gesamtensemble an der Flutbrücke. Zudem gingen der Stadt Einnahmen durch die wegfallenden Pachten verloren. Und noch ein drittes Argument führt Nobbe ins Feld, auch wenn ihm dafür der historische Beleg fehlt. "In dem Haus wurden die Bernburger Juden vor der Deportation in die Konzentrationslager gesammelt", sagt Nobbe. Das habe er von Rebecca Wagner erfahren, einer Waldauer Jüdin, die bereits vor längerer Zeit verstorben ist.

Das Bauamt hat den Abriss des Hauses beschlossen und darüber den Sanierungsausschuss des Rates informiert. "Wir sind auf große Zustimmung gestoßen", so Baudezernent Holger Köhncke. Und auch die Denkmalschützer hätten grünes Licht gegeben. Denn bei den Bauarbeiten an der Flutbrücke sei man auf weitere Bögen an der Rampe und altes Pflaster gestoßen. Will man es freilegen, ist das Spritzenhaus im Weg. Köhncke ist bautechnisch dafür, den Brückenbogen freizulegen. "Das Mauerwerk wird besser belüftet", sagt er.