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Abrissbagger zerlegt maroden Industriebau

Von Heiko Wigrim 22.04.2008, 16:46

Trebitz/MZ. - "Das Gelände wird schon seit vielen Jahren als Getreideumschlagplatz genutzt", sagt Jörn Hundertmark, Regionalleiter der Baro Lagerhaus GmbH & Co. KG. Zu DDR-Zeiten, so Hundertmark, gehörte der Trebitzer Betriebsteil zur Getreidewirtschaft Aschersleben. Anfang der 90er Jahre wurde der Betrieb privatisiert, heute gehört die Lagerstätte in Trebitz zur Baro aus Bülstringen am Mittellandkanal.

"Dass wir das alte Gebäude wegreißen müssen, stimmt schon ein wenig traurig", meint der Regionalleiter. Schließlich hätten die alten Hallen und der Schornstein das Ortsbild mit geprägt. Die alte Zuckerfabrik stammt wohl aus der Gründerzeit Ende des 19. Jahrhunderts, später soll sie als Mälzerei gedient haben. Unterlagen gibt es nicht mehr. "Und als die Firma dann irgendwann Pleite ging, kam sie an den Staat, der hier Getreidelager errichtete", ergänzt Ines Peglow, verantwortliche Baro-Mitarbeiterin für den Standort Trebitz.

Das marode Dach habe die Bausubstanz verkommen lassen, sagt Hundertmark. "Hier war nichts mehr zu retten." Und so habe die Baro entschieden, die Gebäude abzureißen. "Noch steht nicht genau fest, was hier an dieser Stelle dann passieren soll." Vielleicht werde der geräumte Platz einmal für eine neue Lagerhalle genutzt, meint Hundertmark. "Denn der Standort soll auch in Zukunft als Lager- und Umschlagplatz weiter betrieben werden." Rund 20 000 Tonnen schlägt Baro jedes Jahr in Trebitz um. Hauptsächlich Weizen, aber auch Raps und Gerste wird von den Bauern aufgekauft, in Trebitz bemustert, analysiert und entsprechend der Qualitäten verladen und weitertransportiert. Brotgetreide geht an die Saalemühle Alsleben, der Rest wird über den Mittellandkanal weiterverkauft.

Die Abrissarbeiten werden sich noch bis Jahresende hinziehen. "Während der Erntezeit wird nicht abgerissen." Erst danach geht es weiter und dann soll auch der Schornstein gesprengt werden. In den Abriss und die anschließende Sanierung der Lagerhallen und des Geländes will die Baro nach Hundertmarks Worten rund eine Million Euro investieren.