7. Oktoberfest 7. Oktoberfest in Bernburg: Nach sieben Schlägen fließt das Bier

Bernburg - Der Karlsplatz in Bernburg ist die Theresienwiese von München in einem etwas kleineren Maßstab – zumindest bis zum 3. Oktober.
Am Freitag eröffnete Henry Schütze in bayerischer Tracht höchstpersönlich die siebente Auflage des Bernburger Oktoberfestes. Und genau sieben Schläge benötigte Bernburgs Oberbürgermeister, um das erste Fass Bier anzustechen.
„Ich möchte sie im Namen des Veranstalters, des Ehepaares Eisfeld und seinem Team, recht herzlich begrüßen. Das Festzelt ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Auch die Frauen, die wir hier zu sehen bekommen, sind eine Augenweide. Die Veranstaltung hat sich im Bernburger Terminkalender fest etabliert“, meinte der in Lederhosen auflaufende Henry Schütze bei seiner kurzen mit einem Augenzwinkern versehenden Festansprache.
7. Oktoberfest in Bernburg: In Lederhosen oder Dirndl
Wie der Oberbürgermeister erschienen auch 90 Prozent der knapp 700 Besucher dem Anlass entsprechend in bayerischer Kleidung, die Frauen im Dirndlgewand und die Herren der Schöpfung in knackigen Lederhosen.
Und fast von der ersten Minute an standen die Besucher auf den Bänken. Thomas Börner, alias „Trompeti“, brachte die Stimmung mit seinen Songs im Festzelt zum Kochen. Auch der Bernburger Spielmannszug sorgte für gute Laune.
Viele Firmen nutzten die Veranstaltung, um ihren Mitarbeitern im Rahmen der Eröffnung des Oktoberfestes einen geselligen Abend zu verschaffen.
7. Oktoberfest in Bernburg: Weißwürstl, Wiesen-Hendl oder Schweinshaxe
Der Betreiber der „Sonderbar“, Lutz Eisfeld, der im Gegensatz zu den vergangenen Jahren diesmal dieses Ereignis allein auf die Beine stellte, servierte seinen Gästen natürlich bayerische Schmankerl.
Das Angebot reichte von Münchner Weißwürstl über Sauerbraten, Wiesen-Hendl, Schweinebraten und Leberkas bis zur deftigen Schweinshaxe mit Semmelknödeln.
Trotz der vollen Hütte mussten die knurrenden Mägen der Besucher nicht allzu lange warten, bis sie gefüllt worden sind.
7. Oktoberfest in Bernburg: Arbeitserleichterung mit einer App
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit iPhones ausgestattet, auf der eine Abrechnungs-App installiert ist. In dem Moment, wenn sie die Bestellung aufnehmen, wird diese in der Küche bereits ausgedruckt.
Dadurch sparen wir enorm viel Zeit und minimieren die Fehlerquote. Das Bedienungspersonal hat weniger Stress. Wir können die Wünsche unserer Gäste schneller erfüllen. Die Abläufe werden perfektioniert“, erklärte der Gastronom Lutz Eisfeld.
7. Oktoberfest in Bernburg: Fläche des Festzeltes vergrößert
Die „digitale Bedienung“ ist jedoch nicht die einzige Neuerung bei der siebenten Auflage des Oktoberfestes in der Saalestadt. Die Fläche des Festzeltes wurde vergrößert, ein zweites Zelt für das Büfett aufgestellt.
„Es ist nicht mehr so eng wie in den vergangenen Jahren. Da sind wir schon an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen. Jetzt können wir den Besuchern mehr Platz bieten“, so Lutz Eisfeld.
Die parallel auf dem benachbarten Rheineplatz stattfindende Kirmes ist ebenfalls ein fester Bestandteil des Oktoberfestes und war an diesem Wochenende auch gut besucht.
Gleich am ersten Tag nutzte Vanessa Ehrhardt die Mittagspause zu einem kleinen Bummel über den Rummel mit Oma Heike, ihrer Schwester Jeanette sowie Nichte Virgenie und Neffe Maurice.
„Ich bin gern auf dem Jahrmarkt und freue mich schon auf die Fahrt mit dem Juke Box-Karussell. Das ist hier neu in Bernburg“, sagte Vanessa Ehrhardt.
7. Oktoberfest in Bernburg: Festzelt ist am Dienstag für Senioren reserviert
In den Abendstunden erfreute sich das Riesenrad großer Beliebtheit. Die Passagiere konnten dabei einen herrlichen Blick über die Saalestadt genießen. Während der Rummel am Sonntag schloss, ist das Festzelt am Dienstag von 13 bis 17 Uhr für die Senioren und alle, die mitfeiern wollen, reserviert.
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Immer mehr Städte feiern jährlich ein Oktoberfest, mit Dirndl, Bretzeln und allem, was dazu gehört. Ursprungsbundesland für diese Tradition ist Bayern. Das Müncher Oktoberfest ist das älteste Volksfest der Welt. Seit 1810 wird es auf der Theresienwiese von der Münchner Stadtverwaltung veranstaltet. In diesem Jahr hat am 16. September die 184. Auflage begonnen. Angefangen hat alles anlässlich der Hochzeit zwischen Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese am 12. Oktober 1810. Zu diesem Anlass wurden in München zahlreiche private und öffentliche Feiern zelebriert.
Auf die letzte, es war ein Pferderennen am 17. Oktober, geht das Oktoberfest zurück. Das Fest wuchs von Jahr zu Jahr. Zu der Pferderennbahn kamen Kletterbäume, Kegelbahnen und Schaukeln hinzu. Acht Jahre nach der Premiere wurde das erste Karussell aufgestellt. Aber auch an die ärmeren Stadtbewohner wurde gedacht. Für sie wurden mehrere Losstände aufgebaut. Dort konnte man Porzellan, Silber und Schmuck gewinnen. (mz)

