Zoo Aschersleben: Zoo Aschersleben: Rotluchse und Salzkatzen haben Junge

Aschersleben - Dietmar Reisky hat ein hoffnungsvolles Lächeln auf den Lippen. Zeigen, warum er so glücklich ist, kann er aber nicht. „Der Rotluchs ist einfach zu scheu“, sagt der Leiter des Ascherslebener Zoos. „Wenn es ein Jungtier gibt, ist die Mutter sehr zurückhaltend und versteckt sich mit dem Jungen“, verrät er den Grund dafür - und für die Freude der Zoo-Mitarbeiter. Denn mit dem kleinen Luchs hoffen die Ascherslebener erstmals auf eine erfolgreiche Aufzucht dieser Art in ihrer Einrichtung.

Zwar gab es bei dem Luchs-Pärchen bereits in der Vergangenheit Nachwuchs. „Doch einmal war es eine Frühgeburt und einmal ist das Jungtier gestorben. Nun hoffen wir darauf, dass der kleine Luchs gesund groß wird“, erklärt Reisky.

Denn die Katzenhaltung ist Markenzeichen des Zoos. Der hat deshalb nicht nur so spektakuläre Arten, wie die weißen Tiger oder den weißen Löwen Sambesi, zu bieten, sondern auch mittlere und kleine Katzen. Die hätten zwar manchmal Ähnlichkeit mit einer Hauskatze, seien aber alle äußerst selten und manchmal auch vom Aussterben bedroht.

So gibt es in der Eine-Stadt Fischkatzen und Ozelots, Salz- und Rohrkatzen und eben die Rotluchse. Bis vor kurzem hatte der Ascherslebener Zoo auch Amurkatzen zu bieten. Doch mit dem von allen bedauerten Tod des Weibchens Tamara und der Abgabe des übriggebliebenen Männchens an den Dessauer Tierpark ist es damit erst einmal vorbei. Allerdings gibt es auch einen Hoffnungsschimmer. „Wenn es in Dessau Nachwuchs gibt, bekommen wir den zurück“, freut sich Reisky.

Doch erst einmal haben die Ascherslebener eigenen Nachwuchs. Bei den Salzkatzen nämlich. Auch hier hoffen sie erstmals auf eine erfolgreiche Aufzucht der Kleinen. „Wir haben die Salzkatzen erst im vergangenen Jahr von Berlin bekommen“, erzählt der Zooleiter von dem Tier, das sich - wie der Rotluchs - mit dem kleinen Kätzchen noch im hinteren Bereich seiner Anlage befindet. Damit sie dort in der ersten Zeit ihre Ruhe haben.

Für die Salzkatzen wird übrigens gerade eine Anlage umgebaut. So, dass sie bei Bedarf auch abgeteilt werden kann. Denn hat das Weibchen wieder Junge, können beide - der Kater und die kleine Familie - raus an die frische Luft.“

Auch für die anderen Katzen wird umgebaut. Denn durch den Tod von Panther-Weibchen Cindy und Amurkatze Tamara sind Gehege frei geworden, so dass die anderen Katzen jeweils in größere Anlagen umziehen können. Ein Ringtausch sozusagen. „Die Salzkatzen kommen zum Beispiel in die Anlage der Rohrkatzen, die Rohrkatzen zu Cindy. Da, wo die Amurkatzen drin waren, sind jetzt die Rotluchse. Und in deren altem Gehege kommen die Fischkatzen unter. Da hat jeder etwas davon“, findet der Zoochef und meint: „Wir machen das nach und nach - ohne riesige Mittel.“

Deshalb wird auch gerade am Ozelot-Gehege gebaut. Dort werden im Innenbereich neue Höhlen gemauert, Klettermöglichkeiten angebracht. Das Dach muss ebenfalls neu gemacht werden.

Auch am neuen Gehege von Kimmy und Kalle geht es voran. „Die Fundamente sind bald fertig, dann können wir über die Installation der Gitter reden. Auch ein Wasserbecken soll mit rein“, zählt der Zoochef auf und freut sich für seinen Zögling, dass sich das Gehege verdreifacht. Denn der Zooleiter und seine Lebensgefährtin hatten die kleine Kimmy, die auf einem Bein lahmt, einst mit der Hand aufgezogen und hängen nun ganz besonders an ihr.

Sie soll - auch weil kein anderer Zoo das Tier genommen hätte - ihr Leben in Aschersleben verbringen. Und es hier schön haben. Denn die erste in Aschersleben geborene weiße Tigerin ist auch ein bisschen zum Maskottchen der Einrichtung geworden - und auch zum Liebling der Besucher. (mz)