Zoo Aschersleben: Zoo Aschersleben: (Eis-)Bomben im Tigerland

Aschersleben/MZ - „Ich will mich als Tiger schminken lassen“, verkündet die kleine Henriette und hält schon nach der Zoofee Linda mit ihren Farben Ausschau. Mit ihrem Opa ist die Magdeburgerin zum Tigerfest in den Ascherslebner Zoo gekommen. Doch als Erstes dreht sie an diesem sonnigen Herbstvormittag eine Runde auf dem Pony. Die Ascherslebener Marwin und Tayler Baatz begleitet das Zooleben schon ihre ganze Kindheit. Am Sonntag nahmen sie ihren Cousin Leander mit, um ihm die tierischen Schätze zu zeigen.

Nicht extra wegen des unterdessen traditionellen Herbstfestes im Zoo reiste die Familie Billich mit ihren Kindern aus Eisleben an. „Der Besuch hier lohnt immer und heute spielt ja das Wetter voll mit.“ Das freut auch Zooleiter Dietmar Reisky, der an diesem Sonntag noch mehr als gewöhnlich zu tun hat. Schließlich soll den zahlreichen Besuchern das Tigerfest in Erinnerung bleiben. „Herbst- oder Oktoberfest, das macht jeder. Wir feiern als letzten Höhepunkt des Zoojahres seit 2004 unser Tigerfest.“

Damals öffnete im Oktober die neue Anlage für die sibirischen Tiger. Seither steht der Tiger im Mittelpunkt des herbstlichen Festes. Schließlich wirbt der Zoo nicht umsonst mit dem Slogan „...einfach mal hintigern!“ Hinter den „Zoo-Profis“ steht ein Förderverein mit unterdessen 151 Mitgliedern. Die Aktivsten von ihnen sorgten gestern mit dafür, dass das Tigerfest zu einem Höhepunkt wurde. An einem Informationsstand erfuhr der Besucher alles über die Tiger. Zudem verkauften sie den farbenfrohen Zoo-Führer und präsentierten im Dschungelcafé eine ganz besondere CD. Die Fördervereinsmitglieder hatten die virtuellen Spaziergänge durch den Zoo kostenfrei erstellt.

Immerhin sieben Tiger finden im Tigerland von Aschersleben ihre Heimstatt. „Für die Gäste sind derzeit drei Sibirische und zwei erwachsene weiße Tiger zu betrachten“, erklärt der Zoo-Chef. Am Sonntag gab es für sie eine publikumswirksame Sonderfütterung im Außengehege. Eine Tierpflegerin servierte ihnen gleich mehrere Eisbomben. Dafür fror sie verschiedene Leckerli in Wasser ein. „Das bringt für die Tiere etwas Beschäftigung“, erläutert Dietmar Reisky. „Sie haben hier im Zoo ja nicht so viel zu tun, ihnen fehlt der Alltagsstress der freien Natur.“

Den Sibirischen Tigern, von denen es nur noch 400 in der freien Wildbahn geben soll, gilt die Zuwendung des Zoos und seines Fördervereins. Sie haben über den WWF eine Vor-Ort-Patenschaft übernommen.

Eine neue Tierpatenschaft gab es an diesem Sonntag. Das Autohaus Schmidt & Söhne übernahm sie für die schwarze Pantherin Cindy.