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"Wohnzimmer" in Aschersleben "Wohnzimmer" in Aschersleben: Eine Vorliebe für Akustik-Musik

Von Marie Luise Graichen 07.03.2016, 15:49
„Wohnzimmer“ beim zweiten Auftritt in Aschersleben.
„Wohnzimmer“ beim zweiten Auftritt in Aschersleben. Frank Gehrmann

Aschersleben - Das Debüt vor Ascherslebener Publikum gab es im vergangenen Jahr: das Akustik-Duo mit dem ungewöhnlichen Namen „Wohnzimmer“. Der vorjährige Auftritt bescherte den Vollblutmusikern offensichtlich etliche Fans in der Eine-Stadt, und so packten Robert Wandelt und Robin Scheinflug am Freitag wiederholt ihre Gitarren aus. Im anheimelnden Raum des Planetariums hatte sich ein kleines, aber begeistertes Publikum eingefunden, um den gefühlvoll arrangierten Titeln zu lauschen.

Beiden Musikern liegt das Ruhige in der Musik. Songs mit ausdrucksvollen, tiefgründigen Texten über das Leben und auch über die Liebe. Erst seit 2014 gibt es das gemeinsame Band-Projekt „Wohnzimmer“ mit breit gefächertem Repertoire von deutschen und englischen Akustik-Covers. Musikalisch unterwegs sind die Gitarristen und Sänger seit Jahren, sammelten Erfahrungen in verschiedenen Bands und mit Solo-Programmen. Ihr Wohnort liegt jetzt im Sächsischen, obwohl Robert Wandelt ursprünglich in Aschersleben zu Hause war.

Begeistert erzählten sie von ihrer Straßenmusik in Chemnitz, vom „Weltklasse-Sound“ in einer ganz bestimmten Häuserzeile und beeindruckten Passanten.

Wollen nicht perfekt sein

Als Duo sind sie noch nicht so lange unterwegs, die Liebe zur akustischen Musik verbindet sie und sie sind keinesfalls mehr Unbekannte in ihrem Genre. Die von ihnen „interpretierten“ Songs haben das Unverwechselbare, den eigenen Sound. „Manchmal hat das Original nichts mehr mit dem zu tun, was wir spielen – nur der Text stimmt“, bekannte Robert freimütig seinen Zuhörern.

Wichtig ist beiden der direkte Kontakt zu ihrem Publikum, sie suchen die Nähe und unterhalten sich mit ihm, wollen nicht nur perfekt sein. „Die Akustikmusik ist zweierlei, hat immer etwas mit Quatschen zu tun und mit Stimmen“, sagten sie und griffen prompt wieder zu den Saitenspannern. Waren die Gitarren gestimmt und ein kurzer Einstieg zu den Songs gegeben, konnte es weitergehen.

Gott Grönemeyer gecovert

Mit „Oh Darling“ beispielsweise, einem ganz neuen Song auf der Repertoireliste. Oder mit Titeln wie „Rückspiegel“ von Maxim, der als Songwriter, Gitarrist und Sänger dem Duo musikalisch sehr nahe steht. Beim Song „ Meine Soldaten“ fühlte sich Robert Wandelt ganz besonders seinem Bruder verbunden, gestand er. Von Kämpfen gegen etwas, was man nicht wahrhaben will, war da die Rede und dass nichts Verletzendes ins Leben zurückkommen sollte.

Tiefgründige Texte eben, bei denen das Publikum schon zuhören sollte. Andere, teils weniger bekannte Sänger und Liedtexter, standen für das abendliche Programm des Akustik-Duos Pate, aber auch bekannte Namen wie Martin Harley oder Herbert Grönemeyer. „Grönemeyer ist Gott, man sollte ihn eigentlich nicht covern, aber wir brechen damit“, bekannten die Musiker und setzten an zu ihrer ganz eigenen Version von „Der Weg“. Dem Publikum gefiel das Konzert in zwangloser und fast familiäre Atmosphäre und sie bekannten es durch Worte und Beifall sehr nachhaltig. (mz)