Winterdienst Winterdienst: Sebastian Morgenstern hilft Nachbarn beim Schneeschieben
Nachterstedt/MZ. - Und wann immer es nötig ist, schmeißt Sebastian Morgenstern sein auf Winter getrimmtes Quad an, schwingt sich auf die Sitzbank und "fährt 'ne Runde". Selbst wenn er aus der Nachtschicht kommt, führt ihn sein erster Weg nicht ins Bett, sondern in die Garage. Dort steht seine Maschine, eine Ghost. Völlig normal von wegen Räumpflicht? Keineswegs. Denn der 41-Jährige hält - zur Freude der Nachbarn - längst nicht mehr nur den Gehweg vor seinem Haus frei. Auch wenn's vor zwei Jahren so angefangen hat.
Auf- und umgerüstet - von einem kleinen auf ein großes Quad mit stabilem Schneeschild - habe er vor dem Hintergrund, "gleich beim Opa schieben zu können. Der hat einen Riesenbauernhof." Doch dabei blieb es nicht - und das nur, weil eine Bekannte - auch "Schiebehilfe" anforderte. "Die wohnt ein ganzes Stück weiter hinten", zeigt Morgenstern die Straße hoch. Und der räumte auf dem Weg dahin - weil sowieso unterwegs - einfach mal den kompletten Gehweg. Kein Ding. "Dafür sind die Quads doch ausgelegt. Es sind nun mal Arbeitswerkzeuge", meint er. Und ganz nebenbei: "Es macht mir Spaß."
Warum also nicht "das Nützliche mit dem Schönen verbinden", lacht der ehrenamtliche Winterdienster. "Ich weiß doch, wie es ist, man hat ein großes Grundstück, muss noch auf Arbeit", sagt er. Und dann soll noch geschoben werden... Was mit dem Handschneeschieber eine gefühlte Ewigkeit dauert, erledigt Morgenstern motorisiert im Handumdrehen. Eine halbe bis dreiviertel Stunde braucht er für die Runde ums Karree. 15 000 Kilometer hat der Quad-Fan die vergangenen zweieinhalb Jahre geschrubbt; freilich nicht nicht nur im verschneiten Nachterstedt. Im Frühjahr kommt das Schneeschild ab und dann geht's auf vier Rädern quer durch den Harz.