Wettkampf am Concordia See Wettkampf am Concordia See: Wind in den Segeln

Schadeleben - „Die Wettervorhersage ist ein bisschen schlechter geworden“, sagt Denny Willing und schaut in den wolkenverhangenen Himmel. Mit geübten Handgriffen macht der junge Mann, der im Wassersportverein Seeland Harz als Bereichsleiter fürs Segeln zuständig ist, sein Boot am Steg des Concordia Sees fest.
Er kommt gerade vom Wasser, wo er mit Vereinsfreunden die Bojen für den Wettkampf befestigt hat. Denn am Sonnabendmittag startet - nachdem der See nach dem Erdrutsch von Nachterstedt für zehn lange Jahre gesperrt war - erstmals wieder eine Regatta.
„Erst im letzten Jahr sind wir gestartet“
„Für die Segler reicht der Wind, für die Surfer ist es aber fast zu wenig“, vermutet Willing. Denn beim 1. Surf- und Segel-Cup nehmen die unterschiedlichsten Sportler des 80-köpfigen Vereins am Wettkampf teil. Segler, Wind- und Kite-Surfer, Stand-Up-Paddler. „Halt spartenübergreifend“, bestätigt Vize-Vereinschef Christoph Dunkel. In gemischten Gruppen. „Denn wir sind noch ein recht junger Verein, wo sich noch nicht alle kennenlernen konnten. Und das hier ist eine gute Möglichkeit dafür“, so Dunkel.
„Erst im letzten Jahr sind wir gestartet“, sagt auch Michael Scholz. „Wir hatten ein halbes Jahr lang die Chance, uns zu entwickeln und dann hat der Virus alles monatelang lahmgelegt“, bedauert der Vereinsvorsitzende. Und freut sich, dass es nun wieder losgeht. Die Regatta habe da einen positiven Effekt. Nicht nur für die Wassersportler selbst. „Wir wollen nämlich auch nach außen zeigen, dass es hier keine Sparten gibt, die einzeln daherkommen, sondern eine breite Lobby. Wir alle können den See zusammen nutzen“, findet Scholz.
Zumal gerade auch die Saison für die Surfer und Segler erst so richtig beginne. „Spätsommer und Herbst - da gibt es eine ganz gute Windausbeute und nicht mehr so viel Badebetrieb“, beschreibt Scholz das, worauf es ankommt. „Obwohl - hier am See funktioniert auch beides parallel: baden und Wassersport.“ Platz sei genug.
„Wir haben Trockenständer gebaut, damit es hier nicht so wild aussieht“
Der Badestrand auf der rechten Seite des Schadelebener Ufers, das seit dem letzten Jahr wieder freigegeben ist. Der Verein hat sein Domizil auf der linken Seite aufgebaut. Und verschönert es regelmäßig - vom Rasenmähen bis zum Herrichten des Containers. Erst am Vormittag hat es noch einen Arbeitseinsatz gegeben. „Wir haben Trockenständer gebaut, damit es hier nicht so wild aussieht“, zeigt Denny Willing auf aus dickeren Ästen bestehende Halterungen, in denen die Bretter der Wassersportler abgestellt werden können.
Auch der Segel- und Surf-Cup soll die Vereinsmitglieder zusammenbringen. „Es wäre schön, wenn wir uns gegenseitig unterstützen und ein bisschen wegkommen von der Ellbogengesellschaft“, findet Willing. Doch der Wettkampf soll natürlich auch was zum Schauen sein. Für Gäste des Sees. „Wer ein Kostüm beim Wettkampf trägt“, verrät Christoph Dunkel, „bekommt Extra-Punkte. Das ist schön für die Zuschauer und bringt Spaß.“
Den gibt es auch am Abend. Elmo und das Hexenwerk laden am Strand zum zweiten Concordia Open Air ein. Etwa 300 sind gekommen. „Das ist eine schöne Kombination“, findet Sebastian Kruse, der Geschäftsführer der Seeland-Gesellschaft, die für die Vermarktung des Sees zuständig ist.
Er ist froh, dass es nach so langer Zeit wieder Veranstaltungen am See gibt. Und das Baden erlaubt ist. Auch wenn es eine sehr überschaubare Saison gewesen sei. „An den ganz heißen Tagen haben wir die 1.000er Grenze erreicht, die wir haben durften“, bilanziert Kruse. „Aber das Wetter war sehr wechselhaft, die Gästezahlen insgesamt in Maßen - aber da geht es uns wie allen anderen Badebetrieben auch.“ (mz)


