Werkzeugmaschinenbau Werkzeugmaschinenbau: Auftragsbücher sind gut gefüllt

Aschersleben/MZ. - Die Schiess AG zählt heute 200 Mitarbeiter, in der Ausbildung befinden sich derzeit 18 junge Leute. Die Auftragsbücher sind voll. "Wir haben gut zu tun", sagte Schiess-Geschäftsführer Wolfgang Twardziok anlässlich einer Feierstunde zum vierjährigen Firmenjubiläum.
"Vier Jahre ist eine kurze Zeit, aber eine sehr inhaltsreiche, gemessen an dem, was Belegschaft und Management gemeinsam erreicht haben", würdigte der Geschäftsführer die Leistung des Unternehmens. Parallelen zog Twardziok zum Firmengründer Schiess, der mit sechs Leuten an den Start ging. Ähnlich war es 1997, am 1. September. Wolfgang Twardziok und Jörg-Uwe Wolf, bis dahin Betriebsratsvorsitzender, hoben die heutige Schiess AG aus der Taufe. Unterstützt wurden sie dabei von der Lentjes-Stiftung.
Stetig wuchs die Belegschaft von anfangs sechs, später auf 80 und derzeit auf 200. Und es könnten noch mehr werden, sagt der Geschäftsführer, der von einer guten Auftragslage für das traditionsreiche Unternehmen spricht. "Wir streben eine Umsatzentwicklung für das kommende Jahr von 76 Millionen Mark an. Die Aufträge dafür haben wir, wir müssen es schaffen", zeigt sich Twardziok zuversichtlich.
Begonnen hat das Unternehmen mit der Teilefertigung für den Maschinenbau. Heute werden am Standort wieder komplette Werkzeugmaschinen gefertigt. "Unsere Mitbewerber am Markt konnten und werden uns nicht aufhalten", richtet der Geschäftsführer den Blick nach vorn. Inzwischen habe das Unternehmen Großaufträge für prominente Kunden im Wert von 78 Millionen Mark realisiert bzw. befinden sich in der Realisierung.
Die Produkt-Baureihe Portalfräsmaschinen, die viele Jahre ein Hauptprodukt der Wema war, wird von dem französisch-deutschen Gemeinschaftsunternehmen Henri-Liné-Schiess in Aschersleben hergestellt und vermarktet. Die Zusammenarbeit mit dem deutsch-russischen Gemeinschaftsunternehmen Sedin-Schiess wird weiterhin für eine kostengünstige Fertigungsaufteilung bei Senkrechtdrehmaschinen sorgen. Mit der Firma ILR Lola Corporation fertigt Schiess gemeinsam kleinere Bohrwerke.
Noch vor fünf Jahren drohte dem Unternehmen das Aus. Der Belegschaft blieb hart, kämpfte mit Politikern und Gewerkschaft um den Erhalt. Es hat sich gelohnt, so der Tenor.