Weingarten 22 Weingarten 22: Haus der Lions und Rotarier endlich fertig
Quedlinburg/MZ/niwi. - "Dies ist ein schöner Tag, ein schöner Tag für die Lebenshilfe, ein schöner Tag für die Lions und Rotarier und nicht zuletzt ein schöner Tag für die Bewohner dieses wunderbaren Hauses." So eröffnete Prof. Gottfried Kiesow, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Ehrenbürger der Stadt Quedlinburg, die Veranstaltung zur Schlüsselübergabe des Weingartens 22. Zu Gast waren unter anderem der Landrat Wolfram Kulik, der Stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Scheller sowie Vertreter der beiden Service-Organisationen Lions Clubs International und Rotary International.
Die Idee, dieses Gebäude - einem Ensemble aus vier aneinander gebauten Häusern - zu sanieren und es der Lebenshilfe zum Zwecke des betreuten Wohnens zur Verfügung zu stellen, entstand bereits im Mai 1997. Der damalige Distrikt-Govenors von Lions International, Alexander U. Martens, entschloss sich nach einem Gespräch mit Gottfried Kiesow, seines Zeichens Rotarier, erstmalig eine Zusammenarbeit zwischen beiden Clubs vorzuschlagen. Als edler Wettstreit zwischen beiden Organisationen sollte die Sammlung von einer Million Mark als Bauunterstützung von statten gehen.
"Hätten wir gewusst, wie mühselig die Spendenaktion voranschreitet, hätten wir mit Sicherheit davon abgelassen", erklärt Alexander Martens. Nach einiger Zeit des Wartens und der Skepsis entpuppte sich das Projekt dann aber als Erfolg in dreifacher Hinsicht. Zum einen wurde Denkmalpflege betrieben, dann soziales Engagement gezeigt und nicht zuletzt ein Akt des Städtebaus vollbracht.
Nachdem die Geldgeber - neben den Clubs und der Stadt auch das Land Sachsen-Anhalt, der Bund und die Europäische Union - ausreichend mit Dank und Würdigung bedacht waren, ging es an die eigentliche Schlüsselübergabe. Der verantwortliche Architekt Ulrich von Damaros übergab den großen Schlüssel an Prof. Kiesow, welcher ihn sofort an Andreas Löbel, den Vertreter der Lebenshilfe, weiter reichte. Im Anschluss erhielten ebenfalls symbolisch alle Bewohner, die zum Teil ihre neue Bleibe schon bezogen haben, einen kleineren Schlüssel. Um die Zukunft ihrer Wohnungen brauchen die sich übrigens keine Sorgen zu machen, da von den Sponsoren des Projekts die Einrichtung einer treuhändischen Stiftung beschlossen wurde. Die daraus abfallenden Zinsen sollen später dann der Bauunterhaltung zu Gute kommen. Am Rande der Veranstaltung erhielt Robert Knüppel, der Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, den "Melvin Jones Fellow". Die höchste Ehrung der Lions wurde ihm wegen seiner großen Bemühungen um dieses Projekt zu Teil.