Wasserturm in Aschersleben Wasserturm in Aschersleben: Deutsche Bahn will jetzt nur noch 2.000 Euro

Aschersleben - Die Deutsche Bahn will offenbar mit aller Macht den Wasserturm in der Oststraße in Aschersleben los werden. Der Konzern hat nach zwei gescheiterten Auktionen vor einigen Monaten nun den Mindestpreis drastisch gesenkt. Die rund 3,5 Hektar große Immobilie mit dem Wahrzeichen der Stadt darauf kann bei der Herbstauktion der Sächsischen Grundstücksauktionen AG für 2.000 Euro ersteigert werden.
Das Objekt werde am 26. August in Leipzig unter der Position 54 nochmals zum Aufruf kommen, teilte eine Sprecherin des Auktionshaus am Dienstag der MZ mit. Zuletzt wurden noch 9.000 Euro für das Areal aufgerufen. Einen Interessenten gab es allerdings nicht (die MZ berichtete). Seit 2008 versucht die Deutsche Bahn bereits, sich von dem maroden Wasserturm zu trennen.
Mögliche Käufer wie die Stadt oder der hiesige Eisenbahnclub lehnten Angebote in der Vergangenheit immer wieder dankend ab. Grund dafür ist einerseits, dass insbesondere der über 100 Jahre alte und denkmalgeschützte Wasserturm zunehmend zerfällt. Allein der kugelförmige, genietete Metallbehälter rostet seit Jahrzehnten. Daneben müssen mit dem Kauf auch „bahnspezifische Verpflichtungen übernommen werden“, wie es in dem Exposé des Auktionshauses heißt. Dazu zählt, dass die Signalsicht nicht beeinträchtigt werden darf. Das Gelände befindet sich unmittelbar neben der genutzten Bahnstrecke in Aschersleben.
Der Wasserturm in der Oststraße ist unterdessen nicht der einzige, für den ein neuer Eigentümer gefunden werden soll. Ende Mai waren landesweit noch 37 dieser Relikte der Vergangenheit im Bestand der Deutschen Bahn. Der Konzern benötigt die speziellen Gebäude seit nunmehr einigen Jahrzehnten nicht mehr, weil die Lokomotiven längst nicht mehr mit Kohle betrieben werden. (mz)