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Volksküche Aschersleben Volksküche Aschersleben: Warme Mahlzeit für Senioren und Schüler

Von Christiane Rasch 19.07.2016, 08:49
Um 8.30 Uhr verlassen die vorgekochten Essensportionen die Volksküche.
Um 8.30 Uhr verlassen die vorgekochten Essensportionen die Volksküche. Frank Gehrmann

Aschersleben - 7.30 Uhr ist Dienstbeginn für Mathias Krämer. Der 47-Jährige arbeitet als Fahrer und Fuhrparkleiter bei der Volksküche in Aschersleben. Hier wird das Essen für zahlreiche Schulen und Kitas im Salzlandkreis und in Mansfeld-Südharz zubereitet. Auch Privatpersonen werden von der Volksküche beliefert.

Bevor es für Krämer und fünf andere Fahrer an diesem Tag auf die Straße geht, beladen sie die Fahrzeuge, drei Caddys und drei Transporter. Insgesamt 2.600 bis 2.800 Portionen werden derzeit täglich in der Volksküche gekocht. In der Schulzeit müssen weitaus mehr Mägen gefüllt werden.

Die meisten der Menükunden sind ältere Menschen, die selbst nicht mehr kochen können und keine Angehörigen in der Nähe haben. Da viele von ihnen nicht mehr gut zu Fuß sind, hat Krämer Schlüssel zu einigen Wohnungen. Nach Stopps in Sylda führt die Tour über Ritterode.

Viele Kunden kennt Krämer seit Jahren und sie sind, wie er sagt, dankbar für seine Arbeit. „Oft bist du der einzige Mensch, den die Leute am Tag sehen“, so der 47-Jährige. „Da wollen sie natürlich reden, aber die Zeit hast du einfach nicht.“ Denn die Zeit sitzt dem Fahrer immer im Nacken.

Zum Stress hinzu kommt die körperliche Belastung durch das Kistenschleppen, Einsätze am Abend, Wochenenden und Feiertagen - auch da müssen die Menschen versorgt werden. Was andere ab-schreckt, nimmt Krämer gern in Kauf.

Nach zweieinhalb Stunden Fahrt und 18 Stopps ist die Tour geschafft, die Arbeit aber nicht. Zurück in Aschersleben, wechselt Krämer vom Transporter ins Büro, um die nächsten Touren zu planen. Doch zuerst macht auch er Mittag. Natürlich in der Volksküche.

(mz)

Nach 16 Jahren machen sich bei Mathias Krämer die Strapazen des Berufs bemerkbar.
Nach 16 Jahren machen sich bei Mathias Krämer die Strapazen des Berufs bemerkbar.
Frank Gehrmann