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Volks- und Schützenfest Weddersleben Volks- und Schützenfest Weddersleben: Wenn ein neuer «Clown» zum Maskottchen wird

Von Stephan Neef 21.07.2003, 15:24

Weddersleben/MZ. - "Beim Tanzen" im abendlichen Festzelt sei dann die Niederkunft arrangiert worden, teilte Andreas Hohley, erster Vorsitzender der Schützengesellschaft 1809 Weddersleben, der MZ mit. Die vereinseigenen Clowns stellen damit nicht nur den jährlichen "Schlumpschützen", der dreimal eine "Eins" schießen muss, sondern auch das neue Schützen-Maskottchen. Wie die kleine Clowns-Puppe getauft wurde, wussten weder deren "Onkel" Günter Hampel noch Hohley zu berichten. Aber: "Dieses Kind wird jedes Jahr wachsen, in sechs Jahren feiern wir die Einschulung", kündigte der Vereinschef an.

Während die brütende Hitze allerorten für menschenleere Straßen sorgte, kam es in mancher Gasse von Weddersleben mehrfach zu Menschenaufläufen, die Happening-Charakter hatten und Autos zur Umkehr zwangen. Zum Beispiel in der Thiestraße: "Heute morgen haben die da auch schon getanzt", stöhnte ein genervter Fahrer. In der Thiestraße wohnen eben Grünheids. Heidi Grünheid wurde am Morgen in einer feierlichen Zeremonie "abgeholt", war sie doch die beste Ballwerferin des Vorjahres - und Gatte Manfred erhielt am Abend die Insignien des neuen Schützenkönigs. Das muss die Familie geahnt haben.

Als der vielköpfige Festumzug die frisch gekürten Majestäten nach Hause geleitete, wartete vor Grünheids Häuschen bereits ein üppig gedeckter Schanktisch. Erst nachdem das Ehepaar auf dem Pflaster ein Tänzchen absolvierte, gab Schützen-Hauptmann Oliver Weber - er hatte das Amt während dieses Festes von Vater Werner geerbt, der es fast 20 Jahre ausübte - "die Wege zum Trinken frei".

Bei diesem Bacchanal sollte es nicht bleiben, schließlich wurden zwölf Meisterschützen in Weddersleben geadelt. Wohl ein Dutzend Fass Freibier wartete am Montagabend auf durstige Kehlen, kündigte Andreas Hohley an. Die "Clowns" lieferten traditionsgemäß jene Eier ab, die sie am Sonntagmorgen eingesammelt hatten. In manchem Jahr seien dabei 3 000 Stück zusammen gekommen, berichtete Ortschronist Hans Lerche. Wie viele Eier am Montag gebraten wurden, war bis Redaktionsschluss nicht bekannt geworden.