Werfen fangen springen Turnen für Kindergartenkinder: PSV Aschersleben unterstützt Projekt vom Kreissportbund Salzland

Aschersleben - Viele Jahre gab es im Salzlandkreis ein Kinderturnprojekt. Nach acht Jahren im Dornröschenschlaf hat der Kreissportbund die Idee jetzt wieder zum Leben erweckt. Kinderturnabzeichen wie früher gibt es zwar nicht, aber bunte Urkunden, auf denen die Teilnahme an den acht Stationen samt einer Gesamtpunktzahl bestätigt wird.
In der Kindertagesstätte „Arche Noah“ ist Roland Nehrkorn, der Vorsitzende des Polizeisportvereins Aschersleben, mit Verbündeten und Kindergärtnerinnen der Einrichtung dabei, die Stationen abzunehmen.
Über Kästen und Bänke springen und Bandwurm formen
Es gilt, ein Kastenteil und eine Bank zu überwinden, drei Möglichkeiten zu finden, mit einem Gymnastik-Band einen Bandwurm zu formen, einen Gummiring so zu werfen, dass er richtig liegen bleibt, oder ein dünnes Chiffontuch hochzuwerfen und es mit drei verschiedenen Körperteilen aufzufangen.
Fünf verschiedene Gegenstände sollen durch Tasten in einem Beutel identifiziert werden. An einer anderen Station geht es darum, aus Eimern fünf Gegenstände herauszuholen, auf einem Tisch abzulegen und anschließend in den richtigen Eimer wieder reinzulegen. Jeder Eimer soll eigentlich angelaufen werden, doch dafür ist im Flur der Kita kein Platz.
Kinder strahlen und sind mit Begeisterung bei der Sache
„Ihr wart super“, lobt Stefanie Wurm ihre Mädchen nach einer Station. Diese strahlen und sind mit Begeisterung bei der Sache. Der Bewegungsparcours wird von ihnen gleich mehrfach überwunden, auch als sie schon den Stempel haben. Schließlich geht es nicht um erste, zweite oder dritte Plätze.
„Wir wollen schon die Jüngsten zur regelmäßigen Bewegung animieren. Deswegen haben wir diese Idee wieder aufgegriffen, die Kitas im Salzlandkreis über die Aktion informiert und waren über die positive Resonanz sehr überrascht“, hatte KSB-Geschäftsführer Thomas Gruschka beim Start der Aktion Ende Oktober der MZ erklärt.
Von den 105 angeschriebenen Kindertagesstätten wollten immerhin 68 teilnehmen, darunter auch die „Arche Noah“.
KSB-Geschäftsführer Gruschka freut sich über Resonanz
„Das ist eine tolle Idee. Wir wollten uns mal überraschen lassen“, sagt Saskia Torz, Gruppenleiterin in der „Arche Noah“, die alle zwei Wochen auch in der Turnhalle der Kastanienschule beim Turnen ist und beim Kita-Sportfest des SV Lok Aschersleben jedes Jahr mitmacht. Es können vielleicht mehr turnerische Stationen dabei sein, wünscht sie sich für eine Wiederholung.
Wenn es nach Roland Neidhardt geht, dann sollte ein solcher Kinderturntag ruhig zweimal im Jahr stattfinden. Vielleicht könnte es auch als Projekt für angehende Sozialpädagogen aus Aschersleben aufgestellt werden, überlegt er. „Die Kinder sind mit Feuereifer dabei“, hat der 65-jährige Vereinschef erfahren.
Kinder sollen frühzeitig an Sport herangeführt werden
„Das ist einfach Abwechslung vom Alltag“, denkt er. Wichtig ist ihm, dass die Kinder bereits ab dem Alter von drei bis sechs Jahren an den Sport herangeführt werden. „Sport ist das, was uns am meisten verbindet. Wir müssen einfach mehr für Sport tun.“
Neidhardt hat mit seinen Mitstreitern inzwischen etliche Kindertagesstätten im Salzland besucht und ist damit noch bis Mitte Dezember auch im Altkreis Aschersleben unterwegs. Vielleicht bekommt er ja irgendwann durch solch ein Projekt auch Nachwuchs für seinen Verein.
Was am meisten Spaß macht? „Das mit dem Tuch“, sagt Alicia (6) und ergänzt nach kurzem überlegen: „Und das mit der Bank und dem Eimer.“ Über die gute Resonanz ist Gruschka sehr erfreut. „Das Interesse zeigt, dass wir mit unserer Idee richtig liegen. Kinder wollen sich bewegen. Der Bedarf ist vorhanden. Aber es ist auch schwierig, alle Belange des Nachwuchses abzusichern“, hatte er bereits bei einem Termin in Bernburg gesagt.
(mz)
