Extra-Rolle Toilettenpapier wird im E-Center Aschersleben in Einzel-Rollen angeboten: Aktion gegen Hamsterkäufer

Aschersleben - Nach wie vor ist Toilettenpapier in Zeiten der Corona-Krise der „Goldstaub“ unter den Angeboten der Einkaufsmärkte. Anders im Ascherslebener E-Center. Hier lag es zumindest noch am Donnerstagmittag fast so schwer wie Blei im Regal.
Der eine oder andere Kunde schüttelte den Kopf und ließ die eigentlich heiß begehrte Ware einfach dort wo sie war. Nur diejenigen, bei denen wirklich Not am Mann oder der Frau war, griffen zu.
Der Grund: Das Klopapier wird in einzelnen Rollen angeboten. Zum - auf den ersten Blick - stolzen Preis von einem Euro. Eben - pro Rolle. Ein besonders aufgebrachter Kunde erinnerte sich sogar an den Staatsbürgerkundeunterricht zu DDR-Zeiten. Dieser Preis für das Klopapier sei Wucher und der Ausdruck eines galoppierenden Kapitalismus, machte er seinem Ärger Luft.
Ein aufgebrachter Kunde erklärte, das sei Wucher und Ausdruck eines galoppierenden Kapitalismus
Für Aufklärung sorgt schließlich Marktbetreiber Heiko Grunert. In Anbetracht der Lage auf dem Klopapiersektor hatte er sich mit der Firma in Verbindung gesetzt, die ansonsten das Toilettenpapier liefert, mit dem im E-Center die Personaltoiletten bestückt werden. Und die Partnerfirma konnte liefern.
Eine ganze Lkw-Ladung. Die habe er sich mit einem anderen Markt geteilt, so Grunert. Ja, es handele sich um Industrie-Toilettenpapier, erklärt Grunert auf MZ-Nachfrage. Allerdings sei eine einzige Rolle ungefähr so ergiebig wie drei Rollen des ansonsten handelsüblichen Papiers.
Und den Vorwurf, der Preis von einem Euro pro Rolle sei Wucher, den will Grunert nicht hinnehmen. „Im Gegenteil, der Preis ist so kalkuliert, dass es sich für den Kunden sogar um einen Sparpreis handelt“, sagt der Markt-Chef.
Eine Rolle sei so ergiebig wie drei Rollen des handelsüblichen Toilettenpapiers
Und einzeln werden die Rollen angeboten, weil in einer Großpackung immerhin 24 Rollen zu je 750 Blatt stecken. Und dafür würden dann 24 Euro fällig. Heiko Grunert versichert, dass er die Aktion ausschließlich deshalb gestartet habe, um die Versorgungslage stabil zu halten.
„Die Alternative wäre derzeit - kein Klopapier“, so Gunert. Übrigens, in den sozialen Netzwerken gab es für die Beschaffungsinitiative auch schon viel Beifall. (mz)