Himmelsspektakel Sternschnuppen gucken über Aschersleben und sich etwas wünschen
Zeit für Wünsche, auch wenn das Maximum der Perseiden dieses Mal mitten in der Woche liegt. Der Sternfreunde-Chef gibt Tipps zum Beobachten.

Aschersleben/MZ - Sind Sie wunschlos glücklich? Wir hoffen doch nicht. Denn in den nächsten Nächten gibt es wieder jede Menge Gelegenheit zum Wünschewünschen. Die Perseiden. Ein Meteorstrom, dessen scheinbarer Ursprung im Sternbild Perseus liegt.
Immer um den 12. August herum geraten die Gesteins- und Eisenbröckchen, die der Komet 109P/Swift Tuttle im All hinterlassen hat, in die Erdatmosphäre. Mit etwa 60 Kilometern pro Sekunde, so dass sie als Sternschnuppe verglühen. Wie es in diesem Jahr rund um Aschersleben mit der Beobachtung aussieht? „Grundsätzlich ganz gut“, sagt Robert Malecha, der der Chef der Ascherslebener Sternfreunde ist, und schiebt lachend hinterher: „Für das Wetter kann ich aber nichts!“ Die theoretisch guten Beobachtungsbedingungen schiebt er allerdings ebenfalls aufs Wetter - um genau zu sein, auf den Wechsel von Sonne, Regen und Wolken in den letzten Tagen. „Dadurch ist die Luft sauberer und der Himmel schön klar.“
Beste Beobachtungszeit zwischen 22 und 4 Uhr
Auch Malecha hat schon mehrere Probeblicke nach oben riskiert. „Wenn ich an die letzten Nächte denke, habe ich immer einen schönen Sternhimmel gesehen.“ Als beste Beobachtungszeit sieht der Sternfreund die Zeit zwischen 22 und 4 Uhr an. „Ab heute geht es los - das Maximum ist in den frühen Morgenstunden des 12. Augusts zu erwarten, also am Donnerstag.“ Pro Stunde sei immer mit etwa 100 Schnuppen zu rechnen. „Das ist das Normale, aber in diesem Jahr werden es deutlich mehr“, kündigt der Astronom an und freut sich auf weitere Besonderheiten: „Es ist durchaus denkbar, dass es auch ganz helle Objekte gibt, die heller als die hellsten Sterne sind.“
Ein weiteres Plus, das die Sterngucker in diesem Jahr erwartet, seien die beiden Planeten Jupiter und Saturn, die tief im Süden stehen. „Der Saturn ist ab dreiviertel Eins zu sehen, der Jupiter gegen Zwei“, kündigt der Ascherslebener an.
„Einfach dahin gehen, wo der freie Himmel zu sehen ist - ansonsten ist es egal“
Eine öffentliche, gemeinsame Beobachtung wird es in diesem Jahr aber nicht geben. Der Verein bietet noch keine an und auch im Planetarium ist nichts geplant. „Aber“, sagt Malecha, „das ist nicht schlimm, schließlich kann jeder selber schauen.“ Denn dafür braucht es weder ein Teleskop noch andere Technik. Auch keine fachkundige Anleitung oder bestimmte Ausguckorte. „Einfach dahin gehen, wo der freie Himmel zu sehen ist - ansonsten ist es egal“, rät Malecha. Im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Was mit einem Glas Wein oder einem kühlen Bier oder einer Mitternachtssuppe noch weitaus gemütlicher sein kann. Solange es eben nicht regnet.
„Die Sternschnuppen sind über den ganzen Himmel verteilt“, erklärt Robert Malecha und hat einen Tipp fürs perfekte Schnuppen-Gucken: „Einfach ein Himmelsgebiet aussuchen, mindestens eine Viertelstunde beobachten - da sollte sich etwas finden lassen.“ Denn ein bisschen Geduld sei schon notwendig. Die besseren Bedingungen gebe es in der zweiten Nachthälfte, fügt der Vereinschef hinzu. Aber vorher gehe natürlich auch etwas, denkt er an all jene, die arbeiten müssen. Denn dieses Mal fällt das Maximum der Perseiden ja mitten in die Woche. Der Sterngucker selbst ist allerdings gut vorbereitet. Er hat Urlaub und wird zusammen mit seiner Frau ganz sicher in die Sterne schauen...