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Stadtwerke-Kunden müssen bald mehr für Erdgas zahlen

Von Susanne Weihmann 22.07.2008, 16:14

Aschersleben/MZ. - So kostete beispielsweise die Kilowattstunde (kWh) im Grundpreistarif bisher 7,65 Cent je kWh, künftig 8,73 Cent. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden sind das etwa 200 Euro mehr. Auf einen Einfamilienhaushalt mit Erdgasheizung kommen bei einem Verbrauch von 28 000 Megawattstunden Mehrkosten von etwa 280 Euro pro Jahr zu. Eine Zwischenablesung erfolge aber nicht. "Die Verbräuche werden zum Tag der Preisumstellung anhand der Wichtungstabelle aus der Heizkostenverordnung ermittelt", erklärt Peter Heister, Geschäftsführer der Stadtwerke Aschersleben GmbH. An die etwa 5000 Erdgaskunden der Stadtwerke wurden bereits entsprechende Schreiben verschickt. "Es macht uns auch keinen Spaß, immer nur negative Nachrichten zu verkünden", versichert Heister.

Es ist die zweite Phase der Erhöhung, nachdem der Preis bereits zum 1. April um 0,49 Cent angehoben worden war. Immerhin, man habe nicht wie viele andere Stadtwerke schon zum 1. Januar - während der heizintensivsten Zeit - erhöht. "Damit haben wir das Portemonnaie der Bürger noch etwas geschont", so Heister.

Dennoch war die erneute Anhebung unvermeidbar. Schuld daran ist vor allem der gestiegene Heizölpreis, an dessen Entwicklung auch der Erdgaspreis gebunden ist. "Das Erdgas beziehen wir ausschließlich von der Mitgas", erklärt Heister. So kostete ein Barrel (159 Liter) Heizöl 1997 noch 20 Dollar, in diesem Jahr zeitweise 144 Dollar. "Innerhalb eines Jahres haben sich die Rohölpreise fast verdoppelt", sagt Heister. Entsprechend hat sich auch der Bezugspreis entwickelt. Man habe also nur die Bezugskostenerhöhung an den Kunden weitergegeben. Auch andere Städte wie Zerbst, Schönebeck oder Zeitz haben ihre Preise zuletzt schon erhöht, durchschnittlich um 15 Prozent. "Andere werden folgen", ist sich der Stadtwerke-Chef sicher. Die Preisspirale wird sich auch in den nächsten Jahren weiterdrehen. "Die Gasbezugskosten werden in den nächsten Jahren weiter steigen", prophezeit Heister. Gleiches gelte für Strom. "Die Verknappung der Ressourcen und die erhöhte Energienachfrage, vor allem auch im asiatischen Raum, werden grundsätzlich zu noch höheren Energiepreisen führen."

Bei den Leuten habe das schon jetzt zum Umdenken geführt. Immer mehr haben eine immer bessere Wärmedämmung, daher sei der Gasverkauf im Haushaltsbereich deutlich gesunken. "Je höher die Energiekosten, desto mehr wird gespart", sagt Heister. Gleichzeitig ist der Verkauf bei Sondervertragskunden deutlich gestiegen.