Spuk auf Burg Falkenstein
Pansfelde/MZ. - Mit einem Staubsauger fliegen die drei Gestalten zum Hexentanzplatz, einem beliebten Touristenmagneten. Einziger Ausweg: Sie fliehen auf die Burg Falkenstein bei Pansfelde (Stadt Falkenstein / Harz), die Kinder und der Großvater immer auf ihren Fersen. Nur mit dem uralten Bannspruch, der im Keller der Burg verborgen ist, können sie den Geistern jetzt noch etwas entgegensetzen.
Noch heute ist der DDR-Kultfilm aus den 70er Jahren bekannt. Zum internationalen Museumstag am Sonntag hatten die Besucher Gelegenheit, auf den Spuren der Filmemacher von "Spuk unterm Riesenrad" zu wandeln. Nach zwei Führungen am Vormittag führte eine dritte, kindgerechte vorbei an den aus dem Film bekannten Szenen wie Weinkeller, Bergfried, Schwarze Küche und ehemaliger Kassenbereich. Fragen, wozu denn eine Burg früher überhaupt gebaut wurde und worin der Unterschied zum Schloss bestehe, konnten dabei geklärt werden.
Um direkt vergleichen zu können, gab es den Streifen natürlich zu sehen: "Gestern noch Hochzeitszimmer, heute schon Kino", sagte Jana Fechner und deutete auf die offene Tür des Königszimmers. Den Museumstag als Plattform nutzen, das beabsichtigte die Kulturpädagogin und bot die Möglichkeit, zu schreiben wie im Mittelalter üblich.
"Die Kinder sollen ein Gefühl dafür kriegen, wie aufwendig das damals war, als es noch keinen Buchdruck gab. Lesen und schreiben zu können war ein Privileg", erklärte sie. "Kannst du dir vorstellen, was das ist?", zeigte sie Jannik ein Schreibgerät. "Klar, ein Füller", antwortete der Siebenjährige sofort. Die Spitze wäre zwar identisch mit der eines Füllers, aber aus Plastik sei dieses ungewöhnliche Gebilde eben nicht. Und die Tinte? "Die kommt aus einem Fässchen", klinkte sich Janniks vier Jahre älterer Bruder Bronko mit ein. Es dauerte nicht lange, ehe beide ihre ersten Schreib- und Malversuche mit der Rohrfeder unternahmen. Völlig konzentriert zogen die zwei Staßfurter die schwarzen Linien auf das Papier.
Das "Skriptorium" gehöre zu den in den Sommermonaten nach Voranmeldung durchgeführten Projekten "Welche Spuren vom Gestern lassen sich im Heute noch finden?" Und da der Sachsenspiegel auf der Burg geschrieben wurde, passe das Thema Schrift halt gut ins Angebot. "Das Leben lernen", neben "Mancherley Essen" und "Der Ritterschlag" sind Projekte für Schüler der ersten bis siebenten Klasse. Zudem sorgte die Falknerschau für Unterhaltung.