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Stadträte verlassen Fraktion SPD-Stadträte verlassen Fraktion SPD/Grüne im Stadtrat Aschersleben: SPD gibt Fischer und Bilsing noch nicht auf

Von Marko Jeschor 09.10.2017, 09:50
Roger Stöcker ist Vorsitzender der SPD im Salzlandkreis
Roger Stöcker ist Vorsitzender der SPD im Salzlandkreis SPD

Aschersleben - Die SPD will Marius Fischer und Kathleen Bilsing trotz des angestrebten Wechsels in die Widab-Stadtratsfraktion in Aschersleben nicht einfach so aufgeben. SPD-Kreisvorsitzender Roger Stöcker teilte auf MZ-Anfrage mit, er strebe bei der Sondersitzung des Kreisvorstands Mitte Oktober einen Kompromiss an.

Wie der aussehen könnte, sagte Stöcker nicht. An der Sitzung teilnehmen sollen neben Fischer auch Ascherslebens SPD-Ortschef Yves Metzing, denen beide zuletzt kein gutes Verhältnis mehr nachgesagt wurde. Sie sollen dort erstmals gemeinsam über die offenkundigen atmosphärischen Störungen sprechen. Eingeladen sind zudem alle weiteren Mitglieder aus Aschersleben.

Desaster bei Bundestagswahl sei nicht der Grund

Über die möglichen Motive von Fischers Wechselabsichten konnte Stöcker zunächst nichts sagen. Er schloss jedoch aus, dass es etwas mit dem desaströsen Abschneiden bei der Bundestagswahl zu tun hat. Da Fischer die Mitgliedschaft nur ruhen lassen will, geht der SPD-Kreischef jedoch nach wie vor von einer „gewissen Verbundenheit mit der Partei aus“ - unabhängig davon, ob eine ruhende Mitgliedschaft auch rechtlich möglich ist.

Fischer selbst hatte in der vergangenen Woche erklärt, er wolle in den nächsten Jahren etwas in Aschersleben bewegen. Das sei jedoch mit der SPD/Grüne-Fraktion nicht möglich. Es herrsche Stillstand.

Stöcker betonte unabhängig von den Gründen, jeder Austritt eines Mitglieds sei ein Verlust. „Wenn das Mitglied dann noch ein Amt bekleidet ist der Verlust noch größer.“ Auch in Hinblick auf die mittlerweile ausgedünnten Strukturen an der Basis sowie die nächsten Kommunalwahlen in ein paar Jahren müsse es das Ziel sein, alle Mitglieder zu halten. „Wir brauchen Leute, die Stimmen ziehen. Und beide ziehen Stimmen.“

„Der Weg ist unumkehrbar“

Allzu große Hoffnung braucht sich Stöcker aber nicht zu machen. Auf MZ-Anfrage erklärte Fischer am Sonntag: „Der Weg ist unumkehrbar.“ Ansonsten wollte er sich zu möglichen Ergebnissen bei der Sondersitzung des Kreisvorstands nicht äußern. Offen bleibt damit auch, ob er aus der Partei austritt, falls die Mitgliedschaft nicht ruhen kann. (mz)