Silvesterparty in Aschersleben Silvesterparty in Aschersleben : Als die Hobelei bebte

Aschersleben - „Füüünf ... viiiier ... drei ... zwei ... eins ... Prost Neujahr!“ Rund 500 Menschen begrüßten das Jahr 2016 gestern mit großer Begeisterung in der Alten Hobelei und weihten damit die neueste Partyhalle in Aschersleben ein. Die allererste Veranstaltung in dem einstigen Industriegebäude lieferte den Beweis: Hier lässt sich prima feiern! Zur guten Stimmung hat vieles beigetragen: Zum einen natürlich das ungewöhnliche und besondere Ambiente in dem 130 Jahre alten Gebäude. Das verströmt trotz umfänglicher Sanierung noch immer seinen robusten, backsteinernen Industrie-Charme. Zum anderen fehlte es nicht an gutem Essen - angerichtet von der Volksküche - und Getränken zu zivilen Preisen.
Hier spielt die Musik
Und drittens wusste das engagierte Spiel der Coverband „Borderline“ aus Weimar die Feiernden von Beginn an mitzureißen. Zur sichtlichen Freude von Frontmann Christian Lott und seiner vier Bandkollegen blieb die Tanzfläche zu keiner Minute leer. Im Gegenteil: Schon mit den ersten Takten bevölkerte das gut gelaunte Partyvolk die Tanzfläche. „Das macht ja richtig Spaß“, krähte der Sänger ins Mikrofon, um die Tanzenden mit Hits aller Couleur zu verwöhnen. Ob Pop, Rock, Neue Deutsche Welle oder Ostrock - musikalische Wünsche blieben kaum offen. Als die fünf Männer ihren Instrumenten und Kehlen recht authentisch auch noch Hardrock-Klassiker abpressten, gerieten manche Tänzer regelrecht aus dem Häuschen und griffen ihrerseits zur Luftgitarre.
Gute Zusammenarbeit
Im Verlauf des Abends entspannter als zu Beginn zeigte sich Mario Spengler. Seine Firma MuM Event hatte die Veranstaltung im Auftrag der Stadt organisiert. „Ich war total aufgeregt und werde erst allmählich etwas ruhiger“, gab er zu. Dass in der Vorbereitung rund 600 Arbeitsstunden für den Aufbau der Bühne, der Licht- und Tontechnik und der Bars stecken, wissen nur er und seine Kollegen. „Es war einfach eine irre Arbeit“, sagte er und freute sich umso mehr über eine Premiere, die am Ende alle als gelungen bezeichneten.
Kleinere Mängel wie die lange Wartezeit an der Garderobe wurden durchaus verziehen und unter Lehrgeld verbucht. So weiß auch Mario Spengler, dass das Büfett ungünstig platziert war und zu wenig Platz hatte. „Fürs nächste Mal wäre zu überlegen, ob man das Büfett nach draußen in ein Zelt verlagert“, sagte er und räumte ein: „Wir müssen uns erst finden.“ Ausdrücklich lobte er die Zusammenarbeit mit der Stadt Aschersleben. „Da hat wirklich alles geklappt, jede Absprache und jeder Termin wurden eingehalten.“
Auch die nächste Veranstaltung, der Auftritt der „Ostblockschlampen“ am 5. Januar, läuft wieder unter Regie von MuM Event. Danach übernimmt die Aschersleber Kulturanstalt (Aka) den Betrieb der Alten Hobelei. Aber schon jetzt sind 16 Veranstaltungen mit MuM fest gebucht, darunter eine Party zum Frauentag und Ü-30-Partys. „Wir werden sehen, wie die Halle angenommen wird und vermarktet werden kann“, sagt er und ist überzeugt: „Mit der Alten Hobelei haben wir eine Stätte, in der man alle Generationen zusammenführen kann. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Aka.“ Er wolle etwas mit und für Aschersleben machen, „da kommt bei mir wieder der Möhrenkopp durch. Ich wurde hier geboren und werde hier wohl auch sterben“, lachte er. Ans Sterben dachte in dieser Nacht erst mal niemand. Im Gegenteil: Alle genossen den Abend, und als sich die Band mit herzlichen Dankesworten an ein tolles Publikum verabschiedet hatte, ging es mit Musik aus der Konserve noch weiter. Die Gäste tanzten bis weit in den Morgen.
(mz)
