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Sekunderschule Nachterstedt Sekunderschule Nachterstedt: Fehlende Genehmigung erschwert Laptopklasse das Arbeiten

Von marion pocklitz 15.03.2013, 18:40
Förderverein, Stadt und Wirtschaft haben die Technik angeschafft.
Förderverein, Stadt und Wirtschaft haben die Technik angeschafft. gehrmann Lizenz

Nachterstedt/MZ - Grund: Der zuständige Landkreis verwehrt den Kindern die Internetnutzung in der Schule. Ein Zugang zum Netz ist aus Sicht des Fördervereins aber notwendig. „Er wird gebraucht, damit die Kinder richtig lernen können“, sagt der Vorsitzende Tim Hase. Förderverein und Schulleiter hoffen jetzt auf Hilfe vom Kultusministerium.

Vor anderthalb Jahren war die Idee im Förderverein gereift, die Schule mit moderner Technik auszustatten. Mit Hilfe der Stadt Seeland konnten 38 Laptops gekauft werden. Die Schüler sollen mit den Computern unter anderem in der Schule sowie zu Hause Themen für den Unterricht recherchieren.

Genau darin sieht die Verwaltung in Bernburg aber das Problem. „Diese Nutzung unterscheidet sich erheblich von den sonstigen Konstellationen in einem Firmen- oder Behördennetz, indem in der Regel volljährigen Benutzern ein kontrollierter Zugang zum Internet ermöglicht wird“, teilte die Sprecherin des Landrates, Ingrid Schildhauer, auf MZ-Nachfrage mit.

Da es sich um Minderjährige handele, seien noch die Fragen der zivil- und strafrechtlichen Verantwortung des Jugendschutzes zu klären. Nach eigener Auskunft steht der Salzlandkreis bei der Frage der Nutzung vor Neuland. Das sei dem Förderverein vom Fachdienst Rechtsangelegenheiten und Kommunalaufsicht mit Schreiben vom 18. Januar mitgeteilt worden, so Schildhauer.

Das Schreiben habe Fördervereinschef Hase nie gesehen, sagte er. Vielmehr habe sich der Verein mehrfach an den Landkreis gewandt. Zum einen, um Landrat Ulrich Gerstner (SPD) einzuladen, damit er sich ein Bild vor Ort von dem Projekt machen könne. Zum anderen, um auf das Problem der Laptop-Nutzung hinzuweisen. „Doch bis heute haben wir keine Antwort bekommen.“

Deswegen suchte der Förderverein Hilfe in Magdeburg. Beim Kultusministerium bekam Hase aber die Antwort, dass man sich vor der Anschaffung über konkrete Nutzungsmöglichkeiten abzustimmen habe.

Außerdem solle ein medienpädagogischer Berater aus dem Bördekreis das Gespräch mit dem Schulleiter suchen und sich die sogenannten Laptop-Klassen ansehen.

Ein Gespräch mit Schulleiter Erik Heim hat jetzt stattgefunden. „Der Landkreis hat Angst, dass von privaten Rechnern Schadstoffsoftware mitgebracht wird und diese daraufhin auch in das Landkreisnetz übergeht. Wir haben nach Lösungen gesucht“, sagte Heim. Schließlich könne vom Landkreis eine Sperre eingebaut werden. Bereits jetzt können die Schüler nicht alle Internetseiten ansurfen. Nötig wäre dagegen aber ein Antiviren-Programm. „Dann wäre eine Nutzung in der Schule und auch zu Hause bei den Kindern kein Problem. Ich hoffe und denke, dass hier eine baldige Lösung in Sicht ist“, sagt der Schulleiter. Demnächst sollen sich nach Wunsch des Kultusministeriums Schulleitung, Landkreis sowie der Förderverein und die Eltern betroffener Schüler an einen Tisch setzen. „Wir sehen darin endlich einen Hoffnungsschimmer am Horizont“, sagt Vorsitzender Hase.