Seeland im Salzlandkreis Seeland im Salzlandkreis: Badestrand in Frose ist wieder offiziell

Frose/MZ - „Es ist herrlich hier, das Wasser glasklar“, freut sich Olaf Langer aus Nachterstedt. Auch seine Begleiterin, Corina Strathausen aus Ballenstedt, ist froh über den sonntäglichen Ausflug zum Tagebaurestloch Frose und packt Kaffee und Kuchen aus. Auch wenn hier eigentlich immer illegal gebadet wurde: Seit Sonnabend dürfen Schwimmer und Sonnenanbeter hier auch offiziell wieder ihrer Leidenschaft frönen. Der See ist zumindest teilweise offiziell freigegeben.
Anfang 2009 war das Gewässer vom Bergamt Halle gesperrt worden. Es sei nicht auszuschließen, hieß es damals, dass es einen Zusammenhang mit der Erdrutsch-Katastrophe am benachbarten Concordia-See Nachterstedt gebe. Zeitweise war sogar das Betreten der Böschungen verboten, 2011 hatte der Stadtrat der Stadt Seeland das Verbot durchgesetzt und den Uferbereich eingezäunt. Ein Zusammenhang mit dem Erdrutsch von Nachterstedt ist mit den Gutachten des Bergbausanierers LBMV und Land ausgeschlossen worden. Und: Die Standsicherheit der Böschung sei beim jetzigen Wasserstand gewährleistet. Weil der endgültige Pegel noch nicht erreicht ist, ist nur die Südostböschung für den Badebetrieb freigegeben. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat schon vor einer Woche Bojen gesetzt, um den Badebereich abzugrenzen. Auch Parkmöglichkeiten wurden inzwischen geschaffen, eine Dixi-Toilette aufgestellt und eine Wasserprüfung bescheinigte dem See „Trinkwasserqualität“, wie Bürgermeisterin Heidrun Meyer in der vergangenen Woche erfreut feststellen konnte.
Es war wohl dem wechselhaften Wetter geschuldet, dass sich am ersten Tag recht wenige Badegäste an den Gestaden einfanden. Unter ihnen zwei junge Männer aus Bielefeld, die eigentlich zum Simson-Treffen nach Reinstedt unterwegs waren. Dann zog es sie aber doch weg von der staubigen Piste ans klare Wasser. Dass der See den ersten Tag wieder zugänglich ist, wussten sie natürlich nicht. „Wir haben das erste Wasser angesteuert, das Google Maps uns gezeigt hat“, lacht der 27-jährige Bastian. Während er nur von Weitem auf das Badegeschehen schaut, hat sich sein Freund Elmar getraut. „Wenn man einmal drin ist, ist es wunderbar“, sagt er. Corina Strathausen findet es schade, dass so wenig Kinder die Badegelegenheit nutzen.
Die Öffnung des Restlochs tröstet die Seeländer ein wenig darüber hinweg, dass es bis zur Wiedereröffnung des Concordia-Sees laut LMBV noch bis 2015 dauern soll.