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Schutz vor Corona bei Ameos Schutz vor Corona bei Ameos in Aschersleben: Zutritt nur im Notfall

Von Kerstin Beier 19.03.2020, 12:56
Für Klinikpersonal sind Mundschutz und Schutzkittel obligatorisch.
Für Klinikpersonal sind Mundschutz und Schutzkittel obligatorisch. DPA

Aschersleben - Die Schilder an allen Eingängen des Ameos-Krankenhauses in Aschersleben sind eindeutig: Besucher haben bis auf Notfälle keinen Zutritt mehr. „Wir möchten mit dieser Maßnahme unsere Patienten, aber auch das Personal und nicht zuletzt die Besucher schützen“, sagt Krankenhausdirektor Matthias Strauß.

Die Zeiten, als ganze Großfamilien ungehindert bis ans Bett des Kranken strömten, sind nun erst einmal vorbei. Insbesondere gesunde Kinder haben in der Klinik momentan nichts verloren.

„So wollen wir die Besucherströme steuern und appellieren an die Vernunft von jedermann, die Weisung auch einzuhalten“

Ausgenommen von der Regelung sind Notfälle, bei denen Angehörige vor Ort sein sollten, um mit Arzt oder Ärztin zu sprechen, Eltern, die ihre erkrankten Kinder begleiten oder Angehörige von Palliativpatienten. Alle Besucher sollen sich am Eingang melden und erhalten Besucherausweise. „So wollen wir die Besucherströme steuern und appellieren an die Vernunft von jedermann, die Weisung auch einzuhalten“, sagte Strauß.

Vorläufig geschlossen wurde auch der Kiosk im Foyer der Klinik, an dem sich Angehörige, Personal und Patienten mit Dingen des persönlichen Bedarfs versorgen können. Die Schließung sei eine Vorsichtsmaßnahme so Strauß, man wolle alles vermeiden, was zur Infektionsquelle werden könne.

Klinik steht mit Behörden im ständigen Austausch

Bis zum Dienstag hatte die Klinik nach Aussage des Ärztlichen Direktors Stephan Rudolph noch keinen Corona-Patienten stationär zu behandeln. Dennoch sei das Haus auf eine Zunahme von Fällen vorbereitet.

Alle Mitarbeiter seien sensibilisiert und noch einmal zusätzlich geschult worden. Die Klinik stehe im ständigen Austausch mit den zuständigen Behörden, und auch bei Schutzkleidung und -ausrüstung gebe es „keine Knappheit“, wie Rudolph sagte.

Um Kapazitäten frei zu halten, würde derzeit nur „das medizinisch Notwendige“ getan. Planbare, nicht unbedingt notwendige Behandlungen und Operationen würden verschoben. „Oft sind es aber auch die Patienten selbst, die sich melden und die Behandlungen verschieben möchten“, sagte Rudolph.

Bereich für Abstriche auf Corona-Virus separiert

Das betreffe zum Beispiel Operationen wie Leistenbrüche, Gallensteine oder Krampfadern. „Unserem Versorgungsauftrag kommen wir aber selbstverständlich nach“, bekräftigte der Ärztliche Direktor. Sollte es zu einer größeren Zahl von Patienten kommen, könne ein zurzeit leerstehender, größerer Bereich kurzfristig aktiviert werden. Die notwendige Infrastruktur sei dort vorhanden, heißt es von Seiten der Klinikleitung.

Auch wenn kein Patient bisher im Krankenhaus bleiben musste, wurden dort schon einige Verdachtsfälle getestet. „Wenn Patienten mit einem Verdachtsfall kommen, nehmen wir einen Abstrich in der Notaufnahme“, so Strauß. Dafür sei ein Bereich separiert worden. Allerdings sollten sich die Patienten vorher telefonisch anmelden.

In der Thomas-Müntzer-Straße ist ein Testzentrum eingerichtet

Um Krankenhäuser und Arztpraxen zu entlasten, ist in Bernburg-Roschwitz auf dem Gelände des Gesundheitsamtes in der Thomas-Müntzer-Straße ein Testzentrum eingerichtet worden. Die Vereinbarung dazu ist von Landkreis, Kassenärztlicher Vereinigung und Klinikbetreiber Ameos getroffen worden. Am Dienstagnachmittag hat es seinen Betrieb aufgenommen und wird nun montags bis freitags jeweils von 15 bis 18 Uhr öffnen.

Schon am ersten Tag haben sich 138 Menschen dort testen lassen. „Alles lief ruhig und besonnen“, lobte Landrat Markus Bauer.

Formular für Test kann vorab heruntergeladen und ausgefüllt werden

Die Abstriche, die von geschultem Personal aus dem Rachenraum genommen werden, werden binnen 24 Stunden vom Ameos-Zentrallabor ausgewertet, alle Getesteten sollten am Mittwoch einen Anruf aus dem Fachdienst erhalten. Um Wartezeiten zu verkürzen, sollen sich die Patienten nach Möglichkeit das Formular von der Webseite des Salzlandkreises herunterladen und ausfüllen. Mit diesem Formular werden die Personalien erfasst und es werden Angaben erhoben zu eventuellen Kontakten zu Corona-Infizierten, zu eventuellen Erkältungssymptomen wie Fieber, Husten oder Halsschmerzen.

Zudem ist es wichtig, ob sich der Testkandidat in einem Risikogebiet aufgehalten hat.

Noch zwei weitere Testzentren geöffnet

Wer sich testen lassen will, sollte unbedingt die Krankenkassen-Karte mitbringen. Zu bedenken sei auch, dass direkt auf dem Gelände keine Parkplätze zur Verfügung stehen. Ein Corona-Virus-Test kommt in Frage für Personen, die die bekannten Symptome haben, aus einem vom Robert-Koch-Institut eingestuften Risikogebiet kommen oder Kontakt mit einem Erkrankten hatten. Der Test ist für sie kostenfrei.

Außer in Bernburg sind Tests noch möglich in Schönebeck, Parkplatz Boeltzigstraße. Um dieses zu nutzen, ist eine ärztliche Zuweisung erforderlich. Ein weiteres Testzentrum ohne Zuweisung gibt es in Egeln, Parkplatz Barfüßerstraße 1. Geöffnet ist dieses Zentrum montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr.

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Informationen zur Corona-Krise gibt es auch hier:

https://www.mz.de/lokal/aschersleben/bereitschaftsdienste-und-corona-aschersleben-apotheke-arzt-notdienst-zahnarzt-kinderarzt-verwaltung-1654737

https://www.infektionsschutz.de/coronavirus-sars-cov-2.html

https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html

https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Coronavirus-Virologe-Drosten-im-NDR-Info-Podcast,podcastcoronavirus100.html (mz)