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Herrenbreite Bestehornpark Schüler aus Holland und Aschersleben verpassen 13 Papierkörben ein neues Outfit: Gegen Müll auf Herrenbreite und Bestehornpark

Von Regine Lotzmann 13.03.2020, 13:56
Das Krümelmonster hat seinen Platz auf der Herrenbreite gefunden und fordert Passanten dazu auf: Fütter mich!
Das Krümelmonster hat seinen Platz auf der Herrenbreite gefunden und fordert Passanten dazu auf: Fütter mich! Frank Gehrmann

Aschersleben - In Berlin gibt es sie, in Irland, Schottland - auf der ganzen Welt. Und nun auch in Aschersleben: buntbeklebte Papierkörbe mit lustigen Sprüchen, die die Leute dazu animieren sollen, den Müll tatsächlich auch dort landen zu lassen, wo er hingehört. „Wir wollten etwas Nachhaltiges schaffen“, sagt Doreen Steinmetz, die gemeinsam mit Sylvia Meyer den deutsch-holländischen Schüleraustausch am Ascherslebener Stephaneum betreut.

Bei der Aschersleber Kulturanstalt (Aka) traf sie damit auf offene Ohren. „Das passt zu unserem Jubiläumsjahr“, findet Aka-Chef Matthias Poeschel, der zunächst allerdings nur einen Arbeitseinsatz in den Parks der Stadt im Sinn hatte. „Das wäre nötig gewesen, aber nicht von Dauer“, hat er sich selbst eingestanden und dann die Idee mit den bunten Papierkörben gehabt.

Aufkleber sollen Passanten dazu verleiten, Müll in die Tonne zu werfen

„Die habe ich schon auf der ganzen Welt gesehen, an Stränden, in Einkaufspassagen“, sagt Doreen Steinmetz, die von der Idee begeistert war. Es sollten Farbtupfer für die Stadt werden, Hingucker, die die Leute dazu verleiten, ihren Müll gern in die Tonne zu werfen.

Und so machten sich die 13 niederländischen Schüler aus dem Dollard College in Winschoten unter Leitung ihrer Lehrer Ad van den Boom und Marcia van Smeden und die Ascherslebener Gymnasiasten ans Zeichnen. Im Maßstab 1:4.

Da hatte Malin Thor den schmachtenden Blick des gestiefelten Katers aus dem Animationsfilm „Shrek“ so perfekt getroffen, dass man den Müll nicht wirklich auf den Fußweg fallen lassen könnte. Bei einem anderen Motiv sind Bär, Fuchs und Reh mit Heiligenschein und Engelsflügeln zu sehen und die Aufschrift: „Wir haben unseren Müll in den Mülleimer geworfen!“

Auch Kinder sollen ermutigt werden, ihren Abfall anständig zu entsorgen

„Wir haben etwas gesucht, um auch Kinder zu ermutigen, ihren Abfall anständig zu entsorgen“, begründet die Lehrerin das und freut sich, dass sich für das Projekt so viele örtliche Unternehmer gefunden haben, die es finanzieren.

Ganz vorne dran Frank Büchner, der in seinem Hoymer Unternehmen WB Werbung aus den Motiven einen Meter große Spezialfolien hergestellt hat. „Ich finde das gut. Da kommt ein bisschen Farbe in die Stadt. Und wenn Jugendliche sich dafür engagieren, Müll zu trennen, ist das toll“, sagt der Experte.

Er nutzt eine Regenpause, um den jungen Leuten zu zeigen, wie die Folie angebracht werden muss. Putzen. Trocknen. Kleben. Und aufpassen, dass der starke Wind das laminierte Motiv nicht aus der Hand reißt.

13 Körbe auf der Herrenbreite und im Bestehornpark haben nun ein neues Outfit

Nur Matthias Poeschel kann sich nicht so recht entscheiden, wo das Krümelmonster mit der Aufschrift „Fütter mich!“ seinen Platz finden wird. Es soll ein schöner sein, wo viele Leute den hübschen Papierkorb sehen können. Direkt an die Weggabelung? Oder doch lieber da drüben hin, wo sich die Jugendlichen treffen?

13 Körbe auf der Herrenbreite und im Bestehornpark haben nun ein neues Outfit. „Und ich hoffe, dass die Stadt vielleicht nachzieht, weil es ein schöner Hingucker ist“, sagt der Aka-Chef und verrät, das Motiv mit dem Hund soll ans Bestehornhaus. Da würden sich die Hundehaufen häufen. (mz)