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Schulentwicklung Schulentwicklung: Freie Ganztagsschule wird nach Neinstedt umziehen

Von Hendrik Kranert 18.06.2004, 15:50

Neinstedt/MZ. - "Wir suchen seit Jahren einen gemeinsamen Standort für unsere Schule", erklärte Esther Liebig, Mitarbeiterin des AHA-Vereins. Da der erste Standort, der 1995 im Thalenser Ahornweg bezogen wurde, schon sehr schnell zu klein wurde, bezog der Verein in Gernrode ein zweites Gebäude. Dort war die Übernahme der bisherigen Grundschule geplant, doch bei Brandsicherheits-Schauen habe sich in der Prognose ein sehr hoher Investitionsbedarf gezeigt. Zudem befinden sich in Gernrode die Toiletten nicht im Schulgebäude. "Da ist baulich soviel zu machen, das können wir nicht bezahlen, zumal wir nicht in das Förderprogramm für Ganztagsschulen aufgenommen wurden", erklärte Frau Liebig. In der Neinstedter Sekundarschule sei hingegen alles neu.

Offen war bis Freitag jedoch, ob das so bleibt: "Der Landkreis hatte uns als Stadt aufgefordert, die zu schließenden Schulen förmlich zu plündern, um alles Brauchbare in anderen Schulen zu nutzen", sagte der Leiter der Verwaltungsgemeinschaft Thale, Bürgermeister Balcerowski. Er fügte jedoch an, "da nicht mitzumachen". Würden die Fachkabinette in der Neinstedter Schule entfernt, entstünde ein erheblicher Schaden. Gleiches gelte auch für Wandtafeln, die demontiert werden sollen.

Ob der Protest nützt, ist bislang fraglich: Ein Krisengespräch zwischen dem Verein und der Kreisverwaltung verlief am Donnerstag ergebnislos, erklärte Esther Liebig. "Es war keine Bewegung zu erkennen, lediglich bei der Frage der Tafeln will man uns vielleicht entgegenkommen", erklärte sie. Es sei unverständlich, warum die Verwaltung nicht auch den Schülern der Ganztagsschule entgegenkomme. "Wir hätten mehr Unterstützung erwartet." Der Umzug werde sich nun aufwendiger gestalten.

Landrat Wolfram Kullik verteidigte den Ausbau der Fachkabinette, da diese in Schulen gebraucht würden, die bislang nur über "museale Einrichtungen verfügen". Dabei müsse der Kreis zunächst an die Schulen in eigener Trägerschaft denken. Zudem sei die Entscheidung der Ganztagsschule, umzuziehen, sehr spät und erst nach den Planungen des Kreises erfolgt. In der Tafel-Frage bestätigte er einen möglichen Kompromiss.