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Salzlandkreis Salzlandkreis: Laufen und «saufen»

Von Susanne THon 28.05.2012, 15:47

Winningen/MZ. - Das kann, nein, das geht an die Substanz. Aber Spaß macht's. Nicht nur den Teilnehmern, auch den Zuschauern - manch einem schmeckt das Bierchen im Sitzen halt besser -, die sich am Freitagabend zum dritten Winninger Bierathlon auf dem Sportplatz eingefunden haben.

Der wäre übrigens beinahe ins Wasser gefallen. Nicht nur eine Mannschaft hat im Vorfeld abgesagt. "Kurzfristig haben wir aber noch zwei Teams mobilisieren können", sagt Felix Müller, der den Spaßwettbewerb wie schon andere Events im Ort mit Christian Krause organisiert hat, kurz vorm Startschuss. Trotzdem fällt der Bierathlon eine Nummer kleiner aus als im vergangenen Jahr, als neun Mannschaften teilgenommen haben. Jetzt sind es vier. Darunter die Favoriten, die Gewinner 2010 und Drittplatzierten von 2011, die "Wimmertaler". "Für uns ist es ein Muss, uns hieran zu beteiligen", sagt Tobias Schulze, "das ist eine tolle Aktion, gerade für ein so kleines Dorf." Und ganz praktisch obendrein, werden doch "Sport und Angenehmes" miteinander verbunden, lacht er. Viel vorgenommen haben sich Schulze, Christian Strutz, Maik Gaczensky und David Aehle, gewinnen wollen sie in diesem Jahr wieder, stehen schließlich auch in jeder Hinsicht im Training; Fußball und so...

Trotzdem: Ein Spaziergang sind die vier Kilometer nicht. Knallharte Wettkampfregeln gibt es. Krause verliest sie, eh die Teams auf die abgelegene Strecke gehen - "Sicherheit geht eben vor." Deshalb darf auch nur teilnehmen, "wer gesundheitlich fit und Alkohol gewohnt ist." Der Kasten muss über die gesamte Distanz von zwei Personen getragen werden, das Team auf zwei Meter zusammenbleiben, erklärt der Organisator. Getrunken werden müssen nicht alle Flaschen, auf nicht komplett leere stehen aber Zeitstrafen. Ebenso auf verlorene Kronkorken und Flaschen, absichtliches Ausschütten und herbeigeführtes Übergeben. Also: "Nur so viel trinken, wie mit Gewalt reingeht!" Und Start.

Mehr oder weniger eilig setzen sich die Teams - Wimmertaler, Klostergut Winningen, Bölkstoff-Rammler und "Die 3 lustigen 4" - in Bewegung, ploppen eine nach der anderen Flasche auf, zischen ein ums andere Bier. Mit jedem Meter wird der Atem schwerer. Das Bier bläht den Magen auf, die Luft will entfleuchen. Übrigens, nicht nur die Luft. Aber die Männer kämpfen - bis zum Erbrechen. Vorn liegen die Wimmertaler und das Klostergut-Team. Doch die Abrechnung wird erst nach dem Zieleinlauf gemacht. Die Favoriten kassieren eine zweiminütige Zeitstrafe - einen Kronkorken haben sie unterwegs verloren. Und auch beim Spiel, dem Eierhindernislauf, bei dem die Teams - je nach Alkoholisierungsgrad - durchaus Zeit gutmachen können, gelingt es den Wimmertalern nicht, den Zeitverlust wettzumachen. Ende vom Lied: 34 Minuten und Platz zwei für die, die gewinnen wollten. Geschlagen geben müssen sie sich nur den Klostergut-Männern. Drei Minuten liegen Winningens Spitzen-Bierathleteten vor ihnen - 31 Minuten und fünf Sekunden. Platz drei geht an die Nachbarn aus Wilsleben, die Bölkstoff-Rammler. Nach 41 Minuten, 35 Sekunden und einigen Promille sind sie am Ziel - oder am Ende?! Das nicht, denn abgeschlagen mit 51 Minuten und 17 Sekunden landen "Die 3 lustigen 4" auf Rang vier. Platzierung hin oder her. Lustig geht"s auch weiter, gemeinsam feiernd mit den Zuschauern, Freunden und Organisatoren - und einem kühlen Blonden.