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Salzlandkreis Salzlandkreis: Gefahr an der Friedhofsmauer in Giersleben

Von Kerstin Beier 28.11.2012, 16:23

Giersleben/MZ. - "Eine Gefahrenabwehrmaßnahme", sagt Ronald Funke vom Bauamt. Peter Rietsch, stellvertretender Bürgermeister in Giersleben, sieht das anders. Er argwöhnt, dass das Verwaltungsamt erst gehandelt hat, nachdem es in der Ratssitzung am Tag zuvor Krach gegeben hatte wegen der Mauer. "Monatelang hat das Amt nicht reagiert, und jetzt soll plötzlich Gefahr in Verzug gewesen sein", so Rietsch. Die Gemeinde werde "das jedenfalls nicht bezahlen", scheinen die Gewitterwolken des nächsten Streitthemas zwischen Gemeinde und Verwaltungsamt am Horizont schon aufzuziehen. Der amtierende Gemeinde-Chef kritisiert außerdem, dass die abgebrochenen Steine nun "auf fremdem Grundstück liegen. Ich hätte das gleich aufgeladen und weggefahren", weist er die Verantwortlichen in Güsten zurecht. Funke schüttelt den Kopf. "Wir können nicht mit schwerer Technik auf den bestellten Acker fahren", meint er am Rande eines Vor-Ort-Termins, zu dem die Gemeinde Giersleben unter anderen Ines Kmetsch als Vertreterin des Landkreises eingeladen hatte.

Der Termin sollte ein Stück Klarheit bringen, wie es nun weitergehen soll in Sachen Friedhofsmauer. Die Schäden an der Mauer seien nach dem starken Regen entstanden, die heranströmenden Wassermassen vom benachbarten Acker mit Gefälle würden der Mauer immer wieder zusetzen. Die Mitglieder des Gemeinderats sind überzeugt davon, dass sich hinter der Friedhofs-Grundstücksgrenze einst ein Graben befand, den die Landwirte irgendwann zugepflügt hätten. Ein Fragment dessen sei ja noch zu sehen, weist Rietsch auf einen wenige Meter entferntes, zugewachsenes Grabenstück. "Wir können nur fordern, was auch wirklich da war", so die Vertreterin des Landkreises. Wenn da wirklich ein Graben war, müsste die Gemeinde das nachweisen. "Es wäre schön, wenn sich irgendeine Unterlage oder ein altes Foto finden ließen", sagte sie und versprach, Kontakt mit den Landwirten aufzunehmen. "Wir können es aber nur probieren, letzten Endes läuft es auf den guten Willen aller Beteiligten hinaus", machte sie klar. Die Wiederherstellung des Grabens sei unabdingbar, so die zum Termin erschienenen Gemeinderäte. Das vom Acker kommende Wasser würde stets neue Schäden an einem neuen Bauwerk anrichten. "Da hätten wir nichts gekonnt", so Rietsch.