Salzlandkreis Salzlandkreis: Federvieh gehört immer zur Familie
COCHSTEDT/MZ. - Von jemanden zu behaupten, er habe eine Meise, könnte, wenn es sich dabei nicht um das putzige Singvögelchen handelt, üble Nachrede sein und ins Auge gehen. Wenn aber der Cochstedter Heinz-Joachim Weidner (62) von seinem Ur-Urgroßvater Heinrich Weidner sagt, der hatte eine "Taubenmeise", so ist das keine üble Nachrede, sondern humorige Erklärung, wie es dazu kam, dass Weidners seitdem stets mit Federvieh zu tun hatten.
Von Generation zu Generation
Wie eben Heinz-Joachim Weidner - und das schon seit langem. Hat sich dieses Hobby doch von Generation zu Generation vererbt. Und weil dieser gelernte Dreher, der sich später zum Facharbeiter für Viehzucht qualifizierte und auch in der LPG Cochstedt tätig war, seit gut 40 Jahren ein überaus reger Züchter im Rassegeflügelverein Cochstedt (Stadt Hecklingen) ist, schlug ihn dessen Vorsitzender Rolf Weishaupt namens seiner 31 Mitglieder für die MZ-Rose vor.
Weishaupt lobt besonders Weidners Aktivität bei Arbeitseinsätzen, seine Gewissenhaftigkeit bei der Zucht und seine Arbeit bei der Vorbereitung und Gestaltung von Ausstellungen. Auch hob er dessen züchterische Erfolge hervor, die schon oft mit Urkunden und Preisen honoriert wurden.
Aber auch bei der Organisierung von Streichelzoos seitens der Cochstedter Geflügelzüchter bei Veranstaltungen von Autohäusern in Aschersleben und Staßfurt sei der Vater zweier Töchter und zweimalige Opa mit Elan und Intensität dabei. Ebenso bei der Restaurierung der Käfige für Ausstellungen, beim Aufräumen im Materiallager und beim Wirken anlässlich des traditionellen Cochstedter Hähnekrähens zum Himmelfahrtstag.
Im Zusammenhang mit dem Krähen lag es Weidner und Vereins-Ehrenmitglied Heinz Hoche am Herzen, Hans-Heinrich Forisch Dank zu sagen, dass er dafür das Vereinshaus zur Verfügung stellt.
Heinz-Joachim Weidner, in Lebensgemeinschaft mit Frau Irene liiert, ist jedoch nicht nur Geflügelzüchter, sondern auch Mitglied im Gartenverein. Wegen seines Hibiskusbaums wurde er bei der diesjährigen MZ-Gartenolympiade ausgezeichnet.
Erinnerungen en masse
Was wünscht er sich denn so für seinen Geflügelverein in Zukunft? "Dass es immer so weiterläuft wie bisher und Gesundheit für alle Züchter", sagte er da.
Im Grünen, nahe seines kürzlich erworbenen Hauses in der Cochstedter Bergstraße sitzend - vom artigen und hübschen Labrador-Mischling "Laila" aufmerksam beobachtet - ließen die Hakelstädter Weidner und Hoche Hakelstadt-Erinnerungen Revue passieren: an den einstigen Boxer Klaus Drachau, die Fußballer Eisenberg, an Heinz Ecklebe vom Geflügelverein, an Lehrer Eberhard Sternberg, an...
Wie der Ur-Urgroßvater
Doch halt, stopp mal - Geflügelverein: Was züchtet Weidner denn jetzt so? "Hühner, Wyandotten. Und Tauben, Pfautauben." Tauben. Tauben? Da war doch schon mal was - bei seinem Ur-Urgroßvater...