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Salzlandkreis Salzlandkreis: Ein Fundus an Ideen für ein ganz besonderes Fest

Von REGINE LOTZMANN 06.08.2010, 16:36

FROSE/MZ. - Die Vorstellungen sind schon ganz konkret - weitere Ideen natürlich willkommen, nicken Rüdiger Kempe und Kurt Engmann. Denn das 1075-jährige Bestehen von Frose soll im nächsten Jahr ganz groß gefeiert werden. "Die Hauptfeierlichkeiten sind für die zweite Hälfte des Augusts geplant, in der Zeit, wo in Frose auch immer das Heimatfest ist", erklären die beiden Männer, die zur Arbeitsgemeinschaft der Organisatoren gehören. Kempe als Vorsitzender des Gemeindekirchenrates, Engmann als Vorsitzender des Froser Fördervereins für Denkmalpflege und Heimatgeschichte.

Damit sich jeder an der Ausgestaltung des Jubiläums beteiligen kann, haben die beiden auch alle anderen Vereine von Frose zu einem Treffen ins Pfarrhaus eingeladen. Dort können weitere Ideen zusammengetragen, Pläne geschmiedet, die Stärken der einzelnen Vereine genutzt werden. "In Planung sind viele Dinge", verrät Rüdiger Kempe und nennt als Beispiel einen großen historischen Umzug, so wie es ihn vor 25 Jahren zum 1050-jährigen Jubiläum bereits gegeben hat. "Doch so etwas geht nur in Gemeinschaftsarbeit."

Auch die guten Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen, die die Kirchengemeinde und der Denkmalpflegeverein seit dem letzten Jahr knüpfen und ausbauen konnten, sollen ausgenutzt werden. "Es gibt eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Studenten", bestätigt der Kirchenälteste und nennt als Beispiele die Fachhochschule für Bildende Künste in Dresden und die Katholische Universität in Eichstädt. "Es sind schon etliche kunsthistorisch Wissbegierige erfreut, die Feierlichkeiten zu nutzen, um ihr Wissen mit unserem vergleichen zu können", verspricht Kempe Vorträge mit äußerst spannenden Details und sieht die Kunsthistorie als Herausstellungsmerkmal von Frose an.

Genauso wie Thomas Müntzer, der einst Propst zu Frose war. Ihm soll nun ein Mini-Museum gewidmet werden. "In unserer Winterkirche, wo es bisher eine Ausstellung über das Handwerk in Frose gab", berichtet der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Dort soll es zudem Informationen über die Pastoren und Vögte, den Guts- und Ritterhof und das Stift geben. Dafür wird derzeit in den Archiven alte Literatur gesichtet, der Fundus für die Öffentlichkeit aufgearbeitet.

Eine andere Gruppe trägt derzeit kleine Anekdoten und Geschichten rund um Frose zusammen, die im Jubiläumsjahr vorgetragen werden sollen. Auch Bergbau und Schule, die Darstellung der Vereine und die Reichsbahn spielen eine Rolle. "Wir wollen den Froser Bahnhof von 1911 nachbauen", kündigt Kurt Engmann an und erzählt von 21 Weichen, einer Drehscheibe und zwei Lokständen. Die sollen zwar nicht in natura - "dafür wäre gar kein Platz" - wohl aber in H0 verewigt werden.

"Wir haben in den letzten vier Wochen wirklich schon sehr viel in die Wege geleitet, mit Chören gesprochen, der Polizei...", bestätigt Rüdiger Kempe, der - da nicht viel Geld vorhanden ist - vor allem auf kostenfreie Angebote angewiesen ist. Dennoch, so glaubt die mit der Vorbereitung befasste Arbeitsgemeinschaft, wird das Jubiläum etwas ganz Besonderes. "Frose sollte die Gunst der Stunde nutzen, sich der Welt öffnen und für sich ein angenehmes Fest gestalten", nickt der Kirchenälteste.

Wer weitere Ideen oder Geld für die Ausgestaltung des Jubiläums hat, kann sich melden unter Tel. 034741 / 502 od. 547.