Jupiter Mars Saturn Robert Malecha Sternenfreunde Aschersleben erklärt kosmische Konstellationen: Astronomische Ereignisse 2020:

Aschersleben - „2020? Das ist ein Jahr der großen Planeten“, findet Robert Malecha. Vor allem Jupiter und Saturn werden da ihren Auftritt haben, weiß der Vorsitzende der Ascherslebener Sternfreunde, der sich informiert hat, was dieses Jahr an astronomischen Besonderheiten so mit sich bringt.
Und schon ist er mittendrin in der Beschreibung von kosmischen Konstellationen, fadenscheinigen Finsternissen, mitreißenden Mond-Extremen und kündigt auch gleich das absolute Highlight für 2020 an: eine himmlische Verschmelzung - zumindest eine optische.
„Denn am 21. Dezember kommen sich Saturn und Jupiter am frühen Abendhimmel so nah, dass sie mit bloßem Auge kaum zu trennen sind“, erklärt der Sternfreund. Und meint lachend: „Näher als der Stern von Betlehem.“ Denn der Weihnachtsstern, der den Weisen den Weg zu Jesu Christi gezeigt haben soll, könnte laut einer der Theorien ebenfalls eine Planeten-Konjunktion - also eine Annäherung zweier Planeten - gewesen sein.
Am 21. Dezember 2020 kommen sich Saturn und Jupiter am frühen Abendhimmel sehr nahe
Bei der aktuellen haben Jupiter und Saturn einen Abstand von nur sechs Bogenminuten. „Das ist etwa ein Fünftel des Vollmonddurchmessers und damit richtig eng beieinander. Da lohnt sich der Blick durchs Fernrohr“, findet Malecha und kündigt für die Sternfreunde an: „Da werden wir mit Sicherheit etwas machen.“
Aus Spaß hatten die Vereinsmitglieder schon überlegt, ob sie vom Ascherslebener Weihnachtsmarkt aus eine Beobachtung anbieten sollen. „Aber da sind die Bedingungen nicht optimal.“ Wie Saturn und Jupiter aufeinander zu- und wieder wegwandern, kann vom 10. bis 31. Dezember im Steinbock knapp über dem Horizont beobachtet werden.
Von September bis Dezember ist auch der Mars sehr gut zu sehen. Im Sternbild Fische. Wie er seine Marsschleife zieht. „Die ist das Ergebnis des Überholvorgangs, wenn sich die Erde innen an ihm vorbeischiebt.“
Am 13. Oktober ist der Mars dann der Erde am nächsten - mit einem Abstand von 62,1 Millionen Kilometer. „Und das ist eine sehr kleine Distanz“, sagt der Vereinschef. „Im Fernrohr wird der Mars deshalb sehr groß erscheinen und auch sehr hell - fast macht er Jupiter und Saturn Konkurrenz.“
Am 13. Oktober 2020 ist der Mars der Erde am nächsten
Schon nächste Woche ist eine weitere schöne Konstellation zu sehen. Am Dienstag, 28. Januar, begegnen sich um 18.30 Uhr Mond und Venus, auch Abendstern genannt, in einem Abstand von nur fünf Grad am Südwesthimmel. Etwas für Frühaufsteher sei dagegen das Himmelsspektakel, wenn sich der abnehmende Mond am 18. und 19. März morgens an den nahe beieinander stehenden Planeten Mars, Jupiter und Saturn vorbeibewegt.
Ein weiteres tolles Bild ergibt sich am 24. Mai gegen 21.45 Uhr: Da steht der Merkur am tiefen Nordwesthimmel direkt zwischen der hellstrahlenden Venus und einer zwei Tage alten Mondsichel. Die Venus spielt auch am 19. Juni eine Rolle, wenn sie vom abnehmenden Mond bedeckt wird und zuvor selbst auch nur als Sichel sichtbar ist.
Robert Malecha sieht dieses Schauspiel als Herausforderung für Fotografen mit guter Technik an. Denn: „Man muss die beiden erst einmal finden, die Bedeckung läuft nämlich am Vormittag ab“, macht der Vereinschef die Zeit dafür zwischen 9.55 und 10.55 Uhr fest und meint: „Wer das schafft, der ist unterwegs zum Bild des Jahres!“ (mz)