Rückkehr Regensburger ist erster Gast in Ascherslebener Biergarten
Andreas Horn aus Regensburg ist der erste Gast zur Saisoneröffnung im Ascherslebener Biergarten am Bestehornhaus. Was ihn mit der Einestadt verbindet.

Aschersleben/MZ - Als der Biergarten am Bestehornhaus in Aschersleben das erste Mal in diesem Jahr öffnete, saß Andreas Horn als Erster hier. Dabei wohnt er nicht auf der Herrenbreite, sondern in Regensburg in Bayern.
Dass er am Mittwoch nicht in einem bayrischen Biergarten sein Bier trank, lag daran, dass Andreas Horn seinen Urlaub in Aschersleben verbringt. Weil der 51-Jährige hier aufgewachsen ist, alle Freunde in der Einestadt leben und nicht zuletzt seine Partnerin eine Ascherslebenerin ist, ist er häufig in seiner alten Heimat.
Freunde in Aschersleben
Er habe lange auf die Biergarteneröffnung gewartet, sagt er. Horn hatte sogar Gastwirt Mario Spengler beim Einräumen des Equipments in die neue Hütte geholfen. „Ich habe den Tag schon herbeigesehnt. Ich kenne Mario seit der Schulzeit“, erklärt Horn.
Die Schulfreunde helfen sich immer wieder gegenseitig, erzählt er. Horn hatte sich daher früh einen Platz gesichert und seine Schulfreunde angerufen, um mit ihnen anzustoßen. „Ich habe viele Gesichter gesehen, die ich lange nicht gesehen habe. Das war schön“, schwärmt Andreas Horn einen Tag später.
Der 51-Jährige hat noch ein Gartengrundstück Am Hangelsberg, wo er in einem Wochenendhaus mit Swimmingpool und Koiteich seinen Urlaub verbringen kann. Wenn er Rentner ist, dann möchte er wieder nach Aschersleben zurückkommen.
„Es ist Heimat. Die ganzen Freunde sind da.“ In der 150.000 Einwohner zählenden Hauptstadt des Regierungsbezirkes Oberpfalz, die eine Stunde von München und eine von Nürnberg entfernt ist, werde zwar auch Wert auf eine gemeinsame Brotzeit gelegt, aber Aschersleben bleibt für ihn Lebensmittelpunkt.
Pendeln nach Aschersleben
Seit einigen Jahren führt Horn mit seiner jüngeren Partnerin in Aschersleben eine Fernbeziehung. Sie kennen sich schon lange, weil sie Am Hangelsberg Nachbarn waren, sagt er.
Andreas Horn arbeitet als Meister für Leit- und Sicherungstechnik bei der Deutschen Bahn. Die weiten Fahrten sind für ihn deshalb günstiger. Und so kann er sein Hobby, ein amerikanisches Auto mit spritfressendem Achtzylinder-Motor, zu Hause stehen lassen. Neben dem Auto fährt er auch Motorrad, badet gern, fährt gern in den Urlaub und mag seine Kois.
Einst hatte Andreas Horn in Magdeburg bei der Bahn gelernt. Doch Ende der 1990er Jahre sah er für sich in der Region keine Perspektive und zog nach Bayern. „Ich war 30 und in Aschersleben war nichts mehr los“, erinnert er sich. In Regensburg gab es Livemusik.
„Eine Studentenstadt – man konnte feiern und sich weiterbilden“, berichtet er. Da war die lebendige Großstadt attraktiver. Doch heute sieht es in Aschersleben wieder besser aus. Eine berufliche Rückkehr schließt er wegen anderer Bahnsicherungstechnik im Land allerdings aus.
Marke im Biergarten spielt keine Rolle
Im Biergarten hat er keine bevorzugte Lieblingsmarke. „Bier ist mir ganz egal. Es gibt auch schöne Mix-Getränke da.“ Das gesellige Beisammensein sei ihm das Wichtigste. Dann schwärmt Andreas Horn aber doch noch von einer Brezel, die es im Biergarten am Bestehornhaus gibt. Mit seinem Freund Mario Spengler will er sich am Wochenende noch einmal „auf neutralem Territorium“ – in seinem Garten – zum Grillen treffen.
Ende Juni kommt Andreas Horn wieder ein Wochenende an die Eine. Die Partnerin hat Geburtstag und ihre Tochter den Abschlussball der Schule. „Da wird auch kräftig gefeiert.“ Und selbst wenn er es dann nicht in den Biergarten schaffen sollte, dann eben beim nächsten Kurzurlaub in Aschersleben.