Stadt reagiert auf Raumnot Raumnot an Grundschule Staßfurter Höhe: Stadt lässt Container aufstellen

Aschersleben - Was tun, wenn in einer Schule elf Klassen lernen, aber nur zehn Unterrichtsräume vorhanden sind? Auf dem Hof der Ascherslebener Grundschule Staßfurter Höhe werden aus diesem Grund seit Mittwoch Containermodule aufgestellt.
Die sollen die Raumnot – vorerst für zwei Jahre – lindern. Am Mittwochvormittag rückten die ersten Transporter der Firma Algeco aus dem nordsächsischen Wiedemar an. Geladen hatten sie mehrere Containermodule, die zu zwei Räumen zusammengesetzt werden.
Montage der Container soll drei Tage dauern
Knapp drei Tage werde die Montage dauern, sagt Uwe Pohl, der gerade dafür sorgt, dass die einzelnen Teile auf den Millimeter genau ausgerichtet werden. „Vielleicht schaffen wir es schon bis Freitag.“
Bis die jeweils 55 Quadratmeter großen Räume komplett eingerichtet sind und von den Schülern genutzt werden können, dürfte noch einmal eine Woche vergehen, schätzt Schulleiterin Marion Knopf.
Das ist aber so gut wie nichts gegen die Zeit, die zwischen der Entscheidung, Container aufzustellen, bis zu deren Eintreffen und Aufbau verstrichen ist. Da war mehr als ein Jahr vergangen. Eigentlich sollten die Container zu Beginn des Schuljahres 2018/19 stehen.
Genutzt werden sollen die beiden so entstehenden Räume unter anderem für den Förderunterricht. Der fand bis jetzt unter extrem beengten Verhältnissen statt. Außerdem sei jetzt auch mehr Platz für die reine Betreuung von Schülern.
Müssen im nächsten Jahr weitere Container aufgestellt werden?
Der ganz große Wurf ist die derzeitige Lösung allerdings nicht. „Die Tendenz der Schülerzahlen zeigt weiter nach oben“, sagt Schulleiterin Knopf. Setzt sich das fort, dann müsse man im kommenden Jahr die Container aufstocken, frotzelt die Schul-Chefin. Knopf rechnet derzeit damit, dass die Zahl der Schüler ab dem nächsten Schuljahr auf mindestens 135 steigen werde.
Gegenwärtig lernen in der Grundschule Staßfurter Höhe 123 Schüler. Ein Grund dafür, dass die Schülerzahl peu à peu steigt, sei der, dass die Zahl derer zunehme, die eine Klassenstufe wiederholen müssen und somit ein Jahr länger als geplant in der Grundschule verbleiben.
Die jetzige Containerlösung hat auch schon die ersten Kritiker auf den Plan gerufen. Unter der Lehrer- und Elternschaft wird darüber geredet, dass hier außer einem Elektroanschluss keine weiteren Medien angeschlossen werden. Konkret werde das Fehlen von Wasser- und Abwasseranschlüssen als kritisch eingeschätzt.
Container besitzen keine Wasser- und Abwasseranschlüsse
Der Leiter des städtischen Amtes für Bildung und Sport, Steffen Schütze, erklärt dazu auf MZ-Anfrage, dass man sich bei der Aufstellung der Container für die kostengünstigste Variante entschieden habe. Und die koste die Stadt immerhin noch rund 20.000 Euro Miete pro Jahr.
Schütze geht auch nach wie vor davon aus, dass die Container nach Ablauf des Mietvertrages von zwei Jahren nicht mehr gebraucht werden. Bis dahin sollte sich die Situation entspannen. Seine Hoffnung begründet Schütze damit, dass sich die Zahl der Einschulungen künftig gleichmäßiger auf alle drei städtischen Grundschulen verteilen dürfte.
Eine langfristige Lösung im Rahmen eines Ringtausches mit der Ganztagsschule Albert Schweitzer und der Pestalozzischule war gescheitert, nachdem Oberbürgermeister Andreas Michelmann die Gespräche darüber mit dem Landkreis abgebrochen hatte. Der OB hatte keine Aussichten auf eine Einigung mit dem Landkreis – als Träger der beiden anderen Schulen – gesehen. (mz)