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Preisverleihung in Aschersleben Preisverleihung in Aschersleben: Bürgerpreis für einen Macher

Von harald vopel 19.01.2014, 19:03
Blumen vom Oberbürgermeister für Steffen Amme (rechts). Der wurde für sein Engagement mit dem Bürgerpreis geehrt.
Blumen vom Oberbürgermeister für Steffen Amme (rechts). Der wurde für sein Engagement mit dem Bürgerpreis geehrt. frank gehrmann Lizenz

Aschersleben/MZ - Wenn in jedem jahr die Preise der Stadt Aschersleben vergeben werden, dann herrscht im Saal des Rathauses festliche Spannung. Nicht anders war es am Freitagabend. In vier Kategorien wurden die diesjährigen Preisträger geehrt.

Dabei ging der Bürgerpreis diesmal an den Wilslebener Steffen Amme für sein langjähriges ehrenamtliches und herausragendes bürgerschaftliches Engagement. „Ich würde gern wissen, wo der mann die Zeit für all das hernimmt“, schmunzelte Oberbürgermeister Andreas Michelmann. Der Vorschlag kam vom Kleintierzuchtverein Winningen, dessen Vorsitzender Amme ist. Michelmann hatte einige Mühe bei der Aufzählung der ehrenamtlichen Aktivitäten, denen sich Steffen Amme verschrieben hat. Und mit großer Wahrscheinlichkeit hat der OB die eine oder andere sogar nicht genannt.

So ist die Zucht der eigenen Kaninchen der Rasse „Russen - scharz/weiß“ für Amme nur ein Bruchteil des Engagements. Er kümmert sich auch um die Nachwuchsarbeit, um die Vernetzung mit anderen Kleintierzuchtvereinen und er organisiert Ausstellungen. Im nächsten Jahr ist es unter anderem die Kreisjungtierschau, die anlässlich der 1050-Jahr-Feier in Winningen stattfindet und die er als Ausstellungsleiter begleitet.

Nachwuchsarbeit heißt für den jungen Familienvater konkret, dass sein Verein mit der Concordia-Grundschule in Neu Königsaue kooperiert. Basis dafür ist eine im Jahr 2009 geschlossene Vereinbarung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, eine enge Verbindung von Bildung und Lehre auf dem Gebiet der Kleintierzucht zu schaffen.

Dem geborenen Löderburger und Wahl-Wilslebener ist die Stadt Aschersleben über die Jahre immer mehr ans Herz gewachsen. Etwas für die Stadt zu tun und sie bekannt zu machen, ist ein Motiv, das bei vielen seiner Aktivitäten eine Rolle spielt. Gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern des Laga-Fördervereins hatte er die Idee, eine neue Rosenzüchtung auf den Namen „Aschersleben“ zu taufen und diese in Aschersleben im Rosarium zu pflanzen. Doch warum sollte sie nur im Rosarium blühen? Seit zwei Jahren koordiniert Steffen Amme den Verkauf der schönen Kleinstrauchrose, die lange und reichhaltig blüht, und hat seitdem mehr als 1500 Stück an die Hobbygärtner gebracht. So ist aus der Rose das geworden, was sich der Laga-Förderverein gewünscht hat: eine Botschafterin für Aschersleben.

Der Stadtrat hat im Jahr 2009 die Satzung über die Verleihung von Preisen der Stadt Aschersleben beschlossen.

Einmal im Jahr werden danach der Wirtschaftspreis, der Bildungspreis, der Baupreis und der Bürgerpreis vergeben. Während der Wirtschafts- und der Baupreis mit jeweils 2.000 Euro dotiert sind, erhalten die Preisträger des Bildungs- und des Bürgerpreises je 500 Euro. Die Preise können an Unternehmen oder Personen vergeben werden.

Preisträger können vom Oberbürgermeister, allen Mitgliedern des Stadtrats und den Mitgliedern der Ortschaftsräte der elf Ortsteile bis zum 31. Oktober eines jeden Jahres vorgeschlagen werden. Für den Bürgerpreis sind darüber hinausgehend auch die Bürger der Stadt Aschersleben sowie die eingetragenen kulturellen, sportlichen und karitativen Vereine vorschlagsberechtigt. (hv)

Nach der Landesgartenschau nannte sich der Förderverein um in Verschönerungsverein. Aus dem Vorstand schied Steffen Amme aus, doch die Pflege eines Referenzbeetes im Rosarium behielt er in seiner Regie. Seit zwei Jahren trifft sich eine Gruppe von fünf bis zehn Leuten zusätzlich zu dem obligatorischen Frühjahrs- und Herbstputz ein paar Mal im Jahr zu Arbeitseinsätzen im Beet, jätet Unkraut und verschneidet die Rosen. Für den jüngsten Preisträger sei diese Arbeit Entspannung und Ausgleich zum Alltag. Übrigens - Steffen Amme ist auch der Schöpfer des Laga-Mottos „Natur findet Stadt“.

Als Leiter des Grünen Labors in Gatersleben begeisterte er im vergangenen Jahr rund 5500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Wenn er anhand von Spüli und einem Handmixer DNA isoliert, dann weiß sich der Biologe am richtigen Platz. Im nächsten Jahr möchte er sogar eine Kooperation mit der Kreativwerkstatt im Bestehornpark starten, um noch mehr Schüler für die Naturwissenschaft zu begeistern.

Preisträger Steffen Amme ist außerdem Vorsitzender des Prüfungsausschusses „Biologielaborant, Biologielaborantin“ bei der Industrie- und Handelskammer Magdeburg, Mitglied im Arbeitskreis „Schule und Wirtschaft“ in Aschersleben, Bernburg und Schönebeck, Mitglied des Runden Tisches „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Sachsen-Anhalt, Mitglied der Kaufmannsgilde und seit dem Schuljahr 2012/13 Betreuer der Arbeitsgemeinschaft „Junge Gärtner“ in Zusammenarbeit mit dem regionalen Kleingartenverband, der Gartensparte „Froser Straße“, der ÖSEG und den Schülern der Ganztagsschule Albert Schweitzer in Aschersleben.