Planetarium Aschersleben Planetarium Aschersleben: TV-Fahndung nach den Kupferdieben

Aschersleben - „Wir haben noch keinen einzigen Zeugenhinweis bekommen“, bedauert Polizeisprecher Marco Kopitz und hofft nun auf die Fernseh-Sendung „Kripo live“, die in den nächsten Tagen ausgestrahlt werden soll. Dort wird dann nach den Dieben gefahndet, die in der Nacht zum 18. Februar etwa 40 Kupferblechplatten gestohlen haben, die als Dachkanten am Ascherslebener Planetarium angebracht waren.
„Aufgefallen ist das kaum, aber eine Antenne war abgerissen“, erinnert sich Planetariumsleiter Matthias Reinäcker. Der hatte das Dilemma am anderen Morgen auf seiner Inspektionsrunde durch den Zoo, in den das Planetarium integriert ist, selbst entdeckt. Die kaputte Antenne war es, die den Ascherslebener sofort skeptisch machte. Aus gutem Grund.
Erster Diebstahl passierte im Oktober 2013
Hatten es doch im Oktober 2013 schon einmal Diebe auf das Kupferdach des Planetariums abgesehen. „Das müssen dieselben gewesen sein“, lässt sich Reinäcker dann auch zu einer Vermutung hinreißen und berichtet von Trittspuren am Seiteneingang. „Da“, so glaubt er, „müssen sie drübergestiegen sein.“
Reinäcker ist ziemlich sauer. Denn: Der Schaden sei größer als der Nutzen, den die Schrottdiebe aus den etwa 60 mal 60 Zentimeter großen Platten ziehen könnten. „Das ist vielleicht von der Fläche her viel, aber nicht vom Gewicht. Wenn man das zum Schrotthändler gibt, wird das nicht viel Geld bringen“, vermutet der Planetariumsleiter. Und findet: „Eigentlich lohnt sich das gar nicht, so einen Aufwand zu betreiben, so ein Risiko.“
Endlose Laufereien und hohe Kosten
Doch für Reinäcker bedeutet der dreiste Diebstahl endlose Laufereien und hohe Kosten. „Ich muss die Angebote für die Reparaturen einholen, es wird geprüft, ob es ein Versicherungsfall ist - und es wird ziemlich teuer für uns, durch die zusätzlichen Handwerkerkosten.“
„Der Schrottwert selbst ist nicht hoch“, bestätigt Marco Kopitz. Und kann den Ärger von Matthias Reinäcker nachvollziehen. Deshalb hofft er doch noch auf Zeugen. „Vielleicht brüstet sich ja jemand mit der Tat oder hat gerade seine Dachveranda gemacht mit solchen Platten“, hofft er auf aufmerksame Mitbürger. Oder auf einen Schrotthändler, dem das Kupfer angeboten wurde. Auf den Planetariumsbetrieb hat das lädierte Dach übrigens keinen Einfluss. „Da ist ja noch Dachpappe drunter“, meint Reinäcker und erzählt von einer anstehenden Geburtstagsveranstaltung und zwei öffentlichen Vorträgen am Sonntag.
„Besuchermäßig stehen wir sehr gut da“, findet der Planetariumschef und spricht von einem guten Start ins Jahr. (mz)