Sohn übernimmt Amt vom Vater Ortsteil Klein Schierstedt von Aschersleben: Frank Herrmann ist der neue Ortsbürgermeister
Klein Schierstedt - Seit 1990 heißt der Bürgermeister in Klein Schierstedt Herrmann mit Nachnamen. Zumindest in den nächsten fünf Jahren wird das auch so bleiben – nur dass der neue Ortsbürgermeister Frank und nicht Klaus-Jürgen heißt.
Der Sohn hat das Ruder von seinem Vater übernommen. Mit Kommunalpolitik ist der 41-Jährige quasi aufgewachsen und weiß deshalb auch, dass man es als Ortsbürgermeister nicht immer allen recht machen kann. Und: Er kennt den Aufwand, der damit verbunden ist.
„Ich möchte hier nicht nur arbeiten und schlafen, sondern auch leben“, sagt Frank Herrmann
Weshalb er sich trotzdem zur Wahl stellte? Er überlegt nur kurz und sagt dann: „Ich bin Einwohner von Klein Schierstedt. Ich möchte hier nicht nur arbeiten und schlafen, sondern auch leben.“ Er weiß sich eins mit den Menschen, „die sich so wie ich und meine Familie bewusst für Klein Schierstedt entschieden haben.“
Seit 2009 arbeitet er im Ortschaftsrat mit – auch das mit dem Ziel, mitzugestalten. Einige Jahre lang hat er die Nase in den Wind gehalten – arbeitete nach dem Studium in Halle 18 Monate lang in Australien und Kanada, später ein paar Jahre in Thüringen. Aber: Er sei immer gern zurückgekommen. „Ich bin Klein Schierstedter geblieben“, sagt er.
Im Jahr 2016 übernahm Frank Herrmann den Landwirtschaftsbetrieb seines Vaters
Er liebt das Zusammensein mit Leuten, mit denen er aufgewachsen ist. „Und ich kenne auch das Negative, weiß manches einzuschätzen“, sagt er. Als Ortsbürgermeister werde ihm dies sicher zugutekommen.
2016 übernahm Frank Herrmann den Landwirtschaftsbetrieb seines Vaters. Die Unterstützung, die dieser ihm beruflich und auch in Belangen des Dorfes anbietet, werde er bei Bedarf gern annehmen. Dass Klein Schierstedt als Ortsteil der Stadt Aschersleben nicht mehr eigenständig ist – Frank Herrmann hat kaum Probleme damit.
„In den vergangenen zehn Jahren gab es wenige Konflikte mit der Stadt“, sagt er. Aschersleben sei – anders als ein kleines Dorf – nun einmal „ein mittelschwerer Tanker“ und damit manches „nicht mehr ganz so leicht.“ Dennoch könnten sich die Klein Schierstedter nicht beschweren.
Wichtig ist ihm der weitere Hochwasserschutz, ein großes Projekt werde die Erneuerung der Wipperbrücke. „Das wird eine Belastung für die Anwohner“, sagt er. Er hofft, dass die Vereine weiter wie bisher gut Hand in Hand arbeiten, damit das Gemeinschaftsgefühl im Ort erhalten bleibt. Seit er eine kleine Tochter hat, stellt er seine Hobbys ein wenig hinten an. Deshalb ist der Jäger in letzter Zeit seltener auf dem Hochsitz anzutreffen. Im Schützenverein arbeitet er im Vorstand mit. (mz)
