Farbenlehre, Analyse, Interpretation Neunklässler Burgschule Aschersleben hatten eine Stunde Kunst in Grafikstiftung Neo Rauch: Keine Hemmung vor Kunstwerken

Aschersleben - „Wir zusammen“ lautete das diesjährige Motto des europaweiten Tages der Stiftungen. Der wurde am Donnerstag zum siebenten Mal begangen. Auch die Grafikstiftung Neo Rauch in Aschersleben war mit von der Partie.
So hatten Besucher den ganzen Tag über freien Eintritt und es gab ein spezielles Angebot für Schulen, den Kunstunterricht vom Klassenzimmer in die Ausstellungsräume der Grafikstiftung zu verlegen.
Genutzt hat das die Klasse 9a gemeinsam mit ihrer Kunstlehrerin Heike Müller aus der Ascherslebener Sekundarschule Burgschule. „Wenn wir schon die Möglichkeit in der Stadt haben, Originalwerke von bekannten Künstlern zu sehen, dann sollten wir das auch dazu nutzen, um die Jugendlichen auf besondere Weise an die bildende Kunst heranzuführen“, meint Heike Müller.
Kunstlehrerin Heike Müller kam mit der Klasse 9a von der Burgschule
Für die Lehrerin war es dann auch ein anderer Unterricht als üblich. Musste sie diesmal doch nicht selbst vor der Klasse agieren. Das übernahm Stiftungsmitarbeiterin Ann-Sophie Parker. Inmitten der Werke der aktuellen Ausstellung „Neo Rauch - Das Fortwährende - Papierarbeiten 1989 - 1995“ vermittelte Parker vor allem theoretische Grundlagen zur Bildbetrachtung.
Hauptthema: Bildbeschreibung, mit dem einen oder anderen Abstecher in die Farbenlehre, Bildanalyse und die Interpretation von Kunstwerken. Dabei ging es unter anderem um das Erkennen von geometrischen Flächen wie Kreisen, Linien, Quadraten. Das sei eine wichtige Voraussetzung für die Kunstbetrachtung, erklärt Parker.
Robin, einer der Neuntklässler, sagte nach der Veranstaltung, dass es sehr interessant gewesen sei, vor allem auch für diejenigen, die sich nicht so mit der Malerei und dem Zeichnen beschäftigen. Und genau das sei das Ziel der Veranstaltung gewesen, merkte Ann-Sophie Parker an.
Ein Ziel: Jugendlichen die Hemmungen vor Kunstwerken nehmen
Und am Ende gehe es auch darum, den Jugendlichen bestehende Hemmungen vor der Konfrontation mit der Kunst zu nehmen, die bei genauerer Betrachtung - in welcher Form auch immer - den Alltag sowieso durchdringt. Zum Beispiel seien Videospiele inzwischen eine eigenständige Kunstform, so Parker.
Übrigens ist das Angebot im Rahmen des Tages der Stiftungen längst nicht das einzige, das die Ascherslebener Grafikstiftung Neo Rauch zu bieten hat. Dazu gehören auch Workshops wie das Förderprojekt Grafik-Tage, die vor allem in den Ferien stattfinden. Dabei leiten renommierte Künstler Kinder und Jugendliche aus der Region an.
In den Kreativwerkstätten des Bestehornparks entstehen so beachtliche kleine Kunstwerke. Dass die Teilnahme an diesen Kursen kostenlos ist, ist auch zahlreichen Sponsoren zu verdanken. Genau wie der Stadt Aschersleben, die die modernen Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. (mz)
