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Neues Kultur-Angebot in Aschersleben Neues Kultur-Angebot in Aschersleben: Frühstück mit dem Kunstverein

Von Harald Vopel 26.10.2015, 18:26
Inzwischen gibt es auch einen Flyer zum neuen Angebot.
Inzwischen gibt es auch einen Flyer zum neuen Angebot. Gehrmann Lizenz

Aschersleben - „Ein voller Bauch studiert nicht gern“, sagt ein deutsches Sprichwort. Ein arabisches behauptet dagegen: „Ist der Bauch voll, ist der Kopf in Ordnung.“ Wahrscheinlich hatten die Organisatoren des ersten Ascherslebener Sonntagsfrühstücks im Grauen Hof weder die eine noch die andere Volksweisheit im Visier, als sie das neueste Angebot an die Ascherslebener und ihre Gäste aus der Taufe gehoben haben. Obwohl das zweite Sprichwort in diesem Zusammenhang durchaus Sinn machen würde.

Am vergangenen Sonntag war Premiere. Um 9 Uhr wurde das von den Mitarbeitern der „Schwarzen Küche“ im Bistro des Grauen Hofs vorbereitete Frühstücksbüfett eröffnet, bevor es um 11 Uhr auf Erkundungstour durch die Ascherslebener Innenstadt ging. Auch wenn die Auftaktveranstaltung in Sachen Teilnahme noch nicht überlaufen war, ist der Vorsitzende des Aschersleber Kunst- und Kulturvereins (Akku), Ernst Karl vom Böckel, sicher, dass sich diese neue Veranstaltungsreihe vom Geheimtipp zum Renner mausern dürfte. „Ich denke, das Sonntagsfrühstück wird sich etablieren“, so der Akku-Chef. Und so ist die Idee ganz einfach: Nach einem gemütlich-kulinarischen Start in den Sonntag wird den Gästen im Rahmen einer Stadtführung als „Nachtisch“ viel Wissenswertes über die älteste Stadt Sachsen-Anhalts vermittelt.

Städtische Architektur besser verstehen

Bei der Erstauflage drehte sich alles um das Thema der städtischen Architektur. Von der Gotik bis zur Moderne. Stadtführer Richard Illing machte die Teilnehmer auf die durchaus zahlreichen baugeschichtlichen Besonderheiten der Stadt aufmerksam, gab die eine oder andere Anekdote zum Besten und beantwortete zahlreiche Fragen der Rundgangsteilnehmer. Von denen bewiesen die meisten auch eine gute Kondition, denn immerhin war man gemeinsam gut drei Stunden unterwegs. Vom Grauen Hof über die Hohe Straße, den Tie, Markt, durch Scharren, Halken und Ritterstraße bis zum Gymnasium Stephaneum und den Bestehornpark. Vorbei an Bürgerhäusern, der ehemaligen Stadtkommandantur, dem Museum und Logenhaus, dem Krukmannschen Haus, Rondell und der Neo-Rauch-Stiftung.

Zuvor hatte schon Ernst Karl vom Böckel die ältere, aber vor allem auch die jüngere Baugeschichte des Grauen Hofes als ältestes sogenanntes Profangebäude - also weltliches Gebäude - der Stadt beleuchtet.

22 Euro für Frühstück und Führung

„Für uns ist das eine gute Gelegenheit, tatsächlich einmal mehr über Aschersleben zu erfahren“, sagte Herbert Keßler, der mit seiner Frau Claudia nicht zum ersten Mal aus Süddeutschland gekommen war, um die Familie der Tochter zu besuchen.

Mehr über die Stadt erfahren können Interessenten auch bei den nächsten Sonntagsfrühstücks-Stadtrundgängen, wobei im Februar auch ein Abendessen mit anschließendem Rundgang mit dem Nachtwächter angeboten wird.

Übrigens kostet das ausgiebige und abwechslungsreiche Frühstück 22 Euro pro Person, wobei die jeweils anschließende Stadtführung inbegriffen ist. Wer ohne Frühstück dabei sein will, der zahlt - wie für alle anderen Stadt-Themenführungen auch - sieben Euro. Tickets gibt es im Vorverkauf im Kulturbüro des Akkus in der Kurzen Straße 1 (Tel. 03473/809079). (mz)