MZ-Rose der Woche MZ-Rose der Woche: Wasserballer aus Leidenschaft
Aschersleben/MZ. - Rolf Koch ist gebürtiger Ascherslebener. Nach der Schulentlassung lernte er Kaufmann bei der Lederwarenhandlung Eduard Vogel in der Breiten Straße. Das war da, wo heute die Stadtwerke ein Geschäft haben. "50 Jahre war ich dort", sagte Rolf Koch. Denn nach der Lehre blieb er da - war Angestellter, Geschäftsführer und später Inhaber.
Schon früh kam er zum Schwimmen und Wasserball. Mit zehn Jahren gehörte er zum Ascherslebener Männer-Turn-Verein (MTV). 1946 wurde er Mitbegründer der BSG Lok Aschersleben. Mit ihm als Trainer wurde der Schwimm- und Wasserballsport in der Stadt zu einer Hochburg.
Koch entdeckte und trainierte solche einst weithin bekannten Leute wie Horst-Günther Gregor, Paul Elfert, Siegfried Ballerstedt, Jürgen Kluge, Klaus und Lutz Götze. Sie gehörten zu DDR-Zeiten der Nationalmannschaft an, waren Olympiateilnehmer und Gregor sogar Silbermedaillengewinner und Weltrekordhalter. Siegfried Koch, des Trainers Sohn, stand als Wasserballer fast 60 Mal in der Auswahl.
Mit der Rose sollen aber in erster Linie Kochs Verdienste um den Erhalt der Abteilung anerkannt werden. Als das Stadtbad vor einigen Jahren wegen Baufälligkeit geschlossen werden musste, kam es darauf an, den Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten. Denn wo dieses Grundelement organisierten Sporttreibens fehlt, kann sozusagen bald dichtgemacht werden. Da nun in Aschersleben keine Möglichkeit mehr bestand, wurde in die Hallenbäder nach Staßfurt und Hettstedt ausgewichen. Gemeinsam mit Abteilungsleiter Siegfried Busch schuf Koch so die Voraussetzungen, dass es bei der Eröffnung der Schwimmhalle im Ascherslebener Ballhaus ohne Wenn und Aber weitergehen konnte.
In jenen Jahren starb plötzlich seine Frau. War ihm früher schon irgendwie bewusst, welch großes Verständnis sie für seinen Sport aufbrachte - seit jenem Tage weiß er das im ganzen Umfang. "Vor allem ihr habe ich es zu verdanken, dass ich mich so für den Sport einbringen konnte", sagte der Vater von zwei Söhnen und verdienstvolle Trainer nachdenklich und mit feuchten Augen.
Wenngleich sein Schmerz auch nur schwer zu lindern ist - in der immer wieder sich stellenden Aufgabe, seinen Aktiven als Trainer zur Seite zu stehen, sieht er eine erneute Herausforderung für Optimismus, Einsatz und Verantwortung. Lebensmaximen, denen Rolf Koch seit Jahrzehnten entspricht.