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MZ-Leser kochen MZ-Leser kochen: Lammkeule auf Heu statt Spaghetti

Von Elfi Schurtzmann 06.02.2002, 20:30

Hoym/MZ. - Bereits zum vierten Mal hat die Mitteldeutsche Zeitung ihre Leser zur Aktion "Kochen mit der MZ" aufgerufen. Bisher haben sich immer nur Frauen an der Aktion beteiligt. Nur dieses Mal war es anders: Zum Erstaunen meldeten sich unter anderem drei Männer, aber auch Frauen waren unter den Absendern. Fortuna wollte, dass die Bewerbungen von Günter Kopahnke und Werner Androszok aus dem Lostopf gezogen wurden. Beide reagierten auf die telefonische Zusage mit "das ist ja toll, ich freue mich schon darauf".

Wie verabredet, waren beide Hobbyköche eine Viertelstunde vor der Zeit im Küchenstudio. Burkhild Albrecht brachte Schürze und Kopfbedeckung, die beide ohne Murren anlegten. Die Frauen waren da zuvor allerdings nicht so begeistert, wegen der Frisur halt. Beide erzählten frei von der Leber weg, dass sie für ihr Leben gern kochen. Ob nun für die Familie oder für Freunde und Bekannte. Günter Kopahnke ist sogar gelernter Koch. Er hat vor Jahren eine Umschulung besucht und sich zum Koch ausbilden lassen. Auch Werner Androszok versteht was vom Kochen. Er hat zwar keine Ausbildung, hat sich aber vieles angenommen, sogar bei Johann Lafer, einem der bekanntesten Köche Deutschlands, war er mal zum Kochen.

Wie unschwer zu erkennen ist, waren hier am Mittwoch die Fachleute unter sich. Während die beiden MZ-Leser Zwiebeln und Kartoffeln schälten, wurden Tricks und Kniffe ausgetauscht. Vor allem wie man Zwiebeln schält, ohne dass man dabei weinen muss. Entweder man legt sie vorher ins warme Wasser oder man erwischt beim Schälen alle sieben Häute auf einmal. Dann kann nichts passieren, hörte man aus der Männerrunde. Und es war wirklich so, keiner musste weinen.

Uwe Brettschneider, Chefkoch der "Ritterstube", erklärte den beiden Hobbyköchen dann das Menü. Wer schon öfters in der "Ritterstube" gespeist hat, wird es kennen: das "Askaniermahl". Es ist ein Drei-Gänge-Menü für vier Personen, das es nur nach zweitägiger vorheriger Anmeldung gibt. Das liegt an der Zubereitungszeit, meint Brettschneider. Als Vorsuppe wird eine Altdeutsche Zwiebelsuppe gereicht, der Hauptgang besteht aus Lammkeule auf Heu gegart, dazu Speckbohnen und Bratkartoffeln und als Dessert gibt es gebackene Apfelringe, gelegt in einer Vanillesoße, dazu Eis und Sahne. Schon beim Lesen der Menüfolge lief allen das Wasser, besser der Rotwein, im Munde zusammen.

Während Chefkoch Brettschneider die beiden MZ-Leser mit "Hilfsarbeiten" beschäftigt, erklärt er die Zubereitung der Lammkeule auf Heu und warum es die nur auf Vorbestellung gibt. Das Fleisch liegt tatsächlich auf Heu, vorher wird es mariniert und mit Brühe aufgefüllt und dann 24 Stunden in den Kühlschrank gestellt. Am darauffolgenden Tag muss es für fünf Stunden in die Röhre. Die Gewürzmischung stellt Brettschneider selbst zusammen, wie er sagt. Knoblauch, Thymian, Majoran, Salbei, Salz und Pfeffer geben dem Wild einen unverwechselbaren Geschmack. Während das Fleisch im Ofen gart, müssen die Zutaten für die Zwiebelsuppe geschnitten werden. Schinken und Zwiebeln klein gewürfelt werden glasig angebraten, mit Weißwein abgelöscht, mit Brühe aufgefüllt und mit Kräutern der Provence abgeschmeckt. In Nullkommanichts ist die Suppe fertig. Lecker, sagen alle übereinstimmend.

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