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Museum Aschersleben Museum Aschersleben: Fritz Dally zu Ehren

Von Harald Vopel 17.08.2016, 15:14
Frühnebel über Aschersleben hat Fritz Dally dieses Bild genannt.
Frühnebel über Aschersleben hat Fritz Dally dieses Bild genannt.  Frank Gehrmann

Aschersleben - Über den Ascherslebener Künstler Fritz Dally ist aus öffentlich zugänglichen Quellen nur wenig zu erfahren. Dabei hat der Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker jahrzehntelang die lokale Kunstszene mitbestimmt. Dally wäre in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden. Für das Städtische Museum Anlass genug, eine zusätzliche Ausstellung in das Jahresprogramm einzuschieben. Die soll voraussichtlich ab dem 25. September im Museum am Markt gezeigt werden.

Die Anregung zu dieser Exposition kommt übrigens vom Ascherslebener Ralf Springer. Der hatte als Mitglied einer Künstler-Arbeitsgemeinschaft des damaligen Volks- und heutigen Bestehornhauses Fritz Dally in den 1980er Jahren selbst als einen engagierten Künstler schätzen gelernt. „Von Fritz Dally haben wir damals alle viel gelernt“, sagt Springer heute.

Wir - das waren und sind unter anderem Bärbel Seidel, Eva Altmann, Gerda Fölbring, Manfred Horn und Eberhard Eisfeld. Die Liste dürfte aber viel länger sein, denn Dally hatte sich in Sachen Bildende Kunst auch um den Nachwuchs gekümmert und im Laufe der Zeit mehrere Arbeitsgemeinschaften geleitet.

Von Dally stammt beispielsweise die Stele vor dem ehemaligen Sozialgebäude der Bahn am Kreisverkehr Heinrichstraße. Dort hatte ihn die Deutsche Reichsbahn, bei der er angestellt war, auch einen Raum als Atelier zur Verfügung gestellt.

Anerkennung gab es für den Ascherslebener Fritz Dally seinerzeit nicht nur auf lokaler Ebene. So wurden einige seiner Arbeiten auch auf überregionalen Kunstausstellungen gezeigt. Dazu gehört beispielsweise auch die Ton-Plastik „Ringer“ (Foto), die Dally 1976 geschaffen hat.

Sie gehörte wenig später zu den Exponaten der Kunstausstellung des Bezirkes Halle in der halleschen Moritzburg. Dort war sie in bester Gesellschaft mit Werken von so bekannten Künstlern wie dem Maler Willi Sitte.

War es ein Auftragswerk?

Ob es sich bei den „Ringern“ vielleicht um ein Auftragswerk handelte, ist nicht mehr bekannt. Fest steht, dass die bis 1982 in der damaligen Geschäftsstelle des Kreisvorstandes des Deutschen Turn- und Sportbundes ihren Platz gefunden hatten. Allerdings wären die „Ringer“ im Herbst 1982, beim Umzug der Geschäftsstelle vom Ossietzky-Platz zur Herrenbreite, fast im Grobmüllcontainer gelandet. Seitdem sind sie in Privatbesitz und können im Rahmen der geplanten Ausstellung im Museum von den Besuchern in Augenschein genommen werden.

Museumsleiterin Luisa Töpel hofft aber noch darauf, dass auch andere Ascherslebener das eine oder andere Exponat beisteuern können. Gemeinsam mit der Mitteldeutschen Zeitung ruft die Museums-Chefin dazu auf, dass sich Bürger, die im Besitz von Gemälden, Zeichnungen, Grafiken, Plastiken oder Skulpturen von Fritz Dally sind, bei ihr melden und diese für die Zeit der Exposition leihweise zur Verfügung stellen. Und vielleicht gibt es ja um das eine oder andere Werk eine interessante Geschichte, die es lohnt, in der Mitteldeutschen Zeitung erzählt zu werden.

Besitzer von Dally-Werken können sich persönlich - oder unter der Telefonnummer 03473/95 84 30 - im Museum am Markt 21 melden. Außerdem können Leihangebote auch bei der Mitteldeutschen Zeitung, Breite Straße 31, Telefon 03473/7 990250, abgegeben werden.

(mz)

Die Ringer
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Frank Gehrmann