Corona-Virus Mundschutzmasken können einer Schmierinfektion mit Corona-Virus vorbeugen: Virologe Christian Drosten rät dazu

Aschersleben - Ein Schutz für Nase und Mund kann helfen, die Ausbreitung eines Virus durch Tröpfcheninfektion durch Niesen oder Spucken beim Sprechen zu verlangsamen. Und zwar dann, wenn ihn ein bereits Infizierter trägt.
Da die durch das Virus ausgelöste Krankheit Covid-19 bei vielen Menschen nur mit milden oder sogar ohne Symptome verläuft, man also teilweise gar nicht merkt, dass man sich infiziert hat, ist das Tragen eines Mundschutzes durchaus eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme.
Das sagt auch Virologe Christian Drosten, der im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“ über die Entwicklungen aufklärt und sie einordnet. Zunächst betont er, dass es gerade weltweit einen Mangel an medizinischen Mundschutzmasken gebe. Diese sollten medizinischem Personal vorbehalten sein.
Eine selbstgebastelte Maske zu tragen hält der Virologe für sinnvoll und eine „Höflichkeitsgeste“. Es habe einerseits einen „psychologischen Effekt“, weil das Tragen einer Maske die Ernsthaftigkeit des Virus unterstreicht.
Andererseits sei es ein Vorteil, dass man sich weniger mit möglicherweise kontaminierten Fingern an Mund oder Nase berührt. So könnte man Schmierinfektionen vorbeugen. Weiterhin müsse man aber aufpassen, dass man sich nicht an die Augen fasst.
Gute Händehygiene sowie Abstandhalten zählen trotzdem weiterhin zu den wichtigsten und effektivsten Schutzmaßnahmen für die Allgemeinbevölkerung. Denn wissenschaftlich sei bisher nicht erwiesen, dass oder inwiefern Masken vor einer Infektion mit dem Corona-Virus schützen.
Auch das Robert Koch-Institut (RKI) betont auf seiner Homepage, dass es keine hinreichenden Belege dafür gebe, dass gesunde Menschen, die einen Mund-Nasen-Schutz tragen, ihr Ansteckungsrisiko damit deutlich verringern. Man schützt mit dem Tragen eines Mundschutzes also andere, nicht aber sich selbst. (dpa/mz/kh)