Münchener Freiheit rockt am See
Löderburg/MZ. - Ganz besonders aber am vergangenen Freitagabend und zwar dort, wo sonst die Badegäste und Sportler ihre Zelte aufschlagen. Fans jubeln begeistert, singen lautstark mit, 80er-Jahre-Nostalgiker schwelgen in Erinnerungen und lassen sich von Songs neueren Datums mitreißen.
Mit dem Open-Air haben das Tourismuszentrum "Am Löderburger See" und die Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt einen absolut grandiosen, ja, beinahe schon finaleverdächtigen, Auftakt der Jubiläums-Festlichkeiten geboten.
Eine "Geile Zeit" versprechen die Münchener Ausnahmemusiker Stefan Zauner, Aron Strobel, Rennie Hatzke, Michael Kunzi und Alexander Grünwald ihrer generationsübergreifenden Anhängerschar. Und damit definitiv nicht zu viel. Ein Rundumschlag durch mehr als 20 Jahre des musikalischen Werdegangs der Band, die sich nach einem Platz in Münchens Stadtteil Schwabing benannt hat, folgt.
"Kennt ihr das", fragt Frontmann Stefan schon fast beiläufig ins Mikro. Natürlich - wie auch "Tausendmal Du" und alle anderen Songs. Schon nach den ersten Akkorden bricht jedenfalls Gekreische aus: "Ohne Dich", der Ohrwurm aus dem Jahr 1985. Ein Partyhit und Evergreen, unerlässlich auf jedem Freiheit-Konzert, so man denn in den frühen Morgenstunden wirklich beruhigt einschlafen möchte.
Wunderkerzen werden angezündet, die Arme über den Köpfen im Takt mitgeschwenkt: "Herz aus Glas" trifft einen ganz anderen Nerv. Die zu Zeiten der Neuen Deutschen Welle gegründete Band bewegt sich irgendwo, nicht eindeutig zuordenbar, zwischen den Musikrichtungen: Mal eher Pop, manchmal in der Schlagerschublade, kommen die fünf Jungs live doch wirklich rockig daher. 17 Alben, sechs Mal Gold, fünf Millionen verkaufte Tonträger - Zahlen, die für sich und die Münchener Freiheit sprechen. "Kinder, was habt ihr gesagt?" Was wohl, wenn die Altrocker um Mitternacht nach zwei Stunden einfach so von der Bildfläche verschwinden? Zugabe. Und die kommt dann auch prompt: "Oh Baby".