Ministerin Budde in Sodawerk Ministerin Budde in Sodawerk: Erweiterung »nicht ohne Energie«
Staßfurt/MZ. - Auf Einladung der Geschäftsführung des Unternehmens besuchte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerin Katrin Budde am Donnerstag das Sodawerk Staßfurt. Themen der Gespräche waren die bisherige Entwicklung und künftigen Vorhaben des Unternehmens, dem die Ministerin ein Engagement bescheinigte, das "nicht an den Werkstoren aufhört, sondern der gesamten Region gilt."
"Wir haben dabei auch über das brisante Thema Müllverbrennung gesprochen", so Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer des Sodawerkes. Im Jahr 2005 trete die neue Verordnung zur Ablagerung von Siedlungsabfall in Kraft. Obwohl in der Vorbereitung die erste Phase geschafft sei, "haben wir jetzt schon Mühe, 2005 zu erreichen", verwies der Geschäftsführer auf den Zeitfaktor. Die Sodawerke Staßfurt und die Firma Rethmann Entsorgungswirtschaft planen auf dem Gelände der Sodawerke den Bau einer Müllverbrennungsanlage (die MZ berichtete). "Wir haben eine Produktion, die 365 Tage im Jahr rund um die Uhr läuft", machte Ulrich Eichhorn deutlich. Seinen hohen Energiebedarf könne das Werk "gerade so" über das Kraftwerk decken. "Wenn wir uns weiterentwickeln wollen - und wir wollen und müssen uns weiterentwickeln - brauchen wir preiswerte Energie", so Eichhorn.
Wenn die Müllverbrennungsanlage komme, werde das Soda-Werk erweitern - "sonst nicht", machte Jochen Ohm, für den kaufmännischen Bereich verantwortlicher Geschäftsführer, deutlich. Vorgesehen sei ein Investitionsumfang von 50 Millionen Mark; mit der "moderaten Erweiterung" (Ohm) sollen 20 neue Arbeitsplätze geschaffen und die derzeitigen Arbeitsplätze gesichert werden.
Ministerin Katrin Budde ist der "Zeitdruck" bekannt, der für die Entscheidung für einen Standort einer Müllverbrennungsanlage in Sachsen-Anhalt besteht. "Unser erklärtes Ziel ist es, die Müllmengen im Land zu behalten, hier zu sortieren, aufzubereiten, zu verwerten." Als ein erstes Kriterium für eine Entscheidung nannte die Ministerin, ob es dem Standort gelinge, entsprechende Müllmengen zusammenzuführen. Und hier müssten sich jetzt die Kommunen positionieren, "wohin am günstigsten und zu wem am günstigsten". Als weitere Kriterien nannte Frau Budde, welche wirtschaftliche Entwicklung durch eine Entscheidung in der Region angestoßen werde und den Preis, "der für die Bürger vernünftig, niedrig sein muss." Und hier "trauen wir uns zu, dass wir einen absolut konkurrenzfähigen Preis haben" in "Zusammenarbeit mit dem Sodawerk als Industrieabnehmer", erklärte Bernd Fleschenberg, Geschäftsführer der Firma Rethmann.